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Geld, Schmuck und Wertvolles versichert verschicken

Hier erfahren Sie, wie Geld, Gutscheine, Schmuck und andere wertvolle Dinge sicher per Brief oder Paket beim Empfänger ankommt. Logistiker nennen wertvolle Güter übrigens Valoren. Diesen Ratgeber gibt es auch als Video bei YouTube.


Inhaltsverzeichnis

  1. Überblick der Versicherungsgrenzen
  2. Achtung beim Bargeld-Versand
  3. Achtung beim Handy-Versand
  4. Versicherungsgrenzen nicht überschreiten
  5. Unterschied zwischen Valoren der Klassen I und II
  6. DHL Paket: Deutschland | International
  7. Deutsche Post Einschreiben: Deutschland | International
  8. Wertbrief / Einschreiben Wert
  9. Haftungsgrenzen von DPD, Hermes, GLS, UPS
  10. Wertkurier für Schmuck, Münzen & Co. über 500 Euro
  11. Verpackungstipp: Unscheinbar und stabil


Überblick der Versicherungsgrenzen

Versand innerhalb Deutschlands

Inhalt als DHL-Paket als Brief
Bargeldbis 500 Euro erlaubt• in gewöhnlichen Briefen: verboten
• mit Einschreiben Wert: bis 100 Euro
Sachwertebis 500 Euro erlaubt• Einwurf-Einschreiben: 20 Euro
• Einschreiben: 25 Euro
• Einschreiben Wert bis 500 Euro

Versand ins Ausland

Inhalt als DHL-Paket als Brief
Bargeldbis 500 Euro erlaubtnicht erlaubt
Sachwertebis 500 Euro erlaubtWaren in Auslandsbriefen sind verboten

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Achtung beim Bargeld-Versand

Wir bei Paketda raten vom Versand von Bargeld in Briefen und Paketen ab aufgrund des Diebstahlrisikos und weil die Beweisführung im Schadenfall schwierig ist. Sicherer ist es, Bargeld mit Paypal oder Banküberweisung zu senden. Ins Ausland sind auch Western Union, Moneygram oder Wise empfehlenswert.

In der Vergangenheit kam es vor, dass Deutsche Post DHL die Angaben von Kunden anzweifelte und Nachweise verlangte, dass sich die Bargeld-Summe wirklich in der Sendung befand. Verpacken Sie die Sendung deshalb unter Zeugen und filmen Sie alles.

Es kam außerdem vor, dass Deutsche Post DHL die Qualität der Verpackung anzweifelte und sagte, das Bargeld sei aufgrund eines Verpackungsschadens aus der Sendung herausgefallen. Bei mangelhafter Verpackung haften Post- und Paketdienste nicht. Für Absender ist es schwer möglich, im Nachhinein die Güte der Verpackung zu beweisen.

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Achtung beim Handy-Versand

Verpacken Sie Smartphones in einem zu großen Karton, den Sie mit reichlich Füllmaterial polstern. Durch die übergroße Verpackung verschleiern Sie den wertvollen Inhalt.

Bei Verwendung eines kleinen Kartons, z.B. in der Größe eines Packset S, ist die Diebstahlgefahr erhöht. Mitarbeiter von Post- und Paketdiensten können aufgrund des Formats und Gewichts auf den wertvollen Inhalt rückschließen.

Nutzen Sie für Handys deshalb einen großen, unscheinbaren Karton und buchen ggf. eine Höherversicherung dazu. Eine Höherversicherung wird von DHL angeboten, falls der Paketinhalt mehr als 500 Euro wert ist.

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Versicherungsgrenzen nicht überschreiten

Überschreitet der Wert des Sendungsinhalts die Versicherungsgrenze, erlischt der Versicherungsschutz ggf. komplett, und Sie erhalten im Verlust- oder Schadenfall kein Geld.

Buchen Sie bei Bedarf eine zusätzliche DHL-Transportversicherung hinzu, die auch Höherversicherung genannt wird. Damit ist es möglich, die Standard-Haftungsgrenze von 500 Euro zu erhöhen. Gegen Aufpreis können Sie die Haftung bei DHL-Paketen innerhalb Deutschlands auf 2.500 Euro oder 25.000 Euro erhöhen. Detaillierte Infos hier auf dhl.de.

Bei DHL-Paketen ins Ausland wird die Transportversicherung nicht in alle Länder angeboten. Öffnen Sie am besten die DHL-Onlinefrankierung, wählen das entsprechende Zielland aus und prüfen unter "Services", ob Höherversicherung International angeboten wird.


Achtung: Von der Höherversicherung sind bestimmte Dinge ausgeschlossen, und zwar sogenannte Valoren der Klasse 2. Solche Gegenstände sind max. bis 500 Euro erlaubt. Detaillierte Infos dazu finden Sie bei dhl.de auf der Website Zulässige Inhalte.

Pakete mit Höherversicherung müssen in DHL-Paketshops / Filialen eingeliefert werden. Versand via Packstation ist verboten.

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Unterschied zwischen Valoren der Klassen I und II

Wer per Paket etwas Wertvolles verschicken will, stößt in den AGB nahezu aller Paketdienste auf die Unterscheidung zwischen "Valoren der Klasse I" und "Valoren der Klasse II". Valoren spricht man übrigens wie Waloohren aus. Und was bedeutet der Begriff?

  • Zu Valoren der Klasse I zählen personengebundene Wertpapiere wie Flugtickets, Sparbücher und andere personalisierte Tickets, die im Verlustfall gesperrt werden können. Außerdem hochwertige Gegenstände wie Computer, Tablets, Smartphones, Fotokameras, Luxusprodukte usw.
  • Valoren der Klasse II sind z.B. Gutscheine, Pay-TV-Karten, Briefmarken, Bargeld, Edelmetalle*, Edelsteine, Uhren**, Schmuck, Antiquitäten, Sammlerobjekte und Unikate. Valoren der Klasse II sind nicht personengebunden und deshalb bei Verlust nicht sperrbar. Geht z.B. eine nicht personalisierte Eintrittskarte verloren, kann der Finder sie nutzen.

* keine Edelmetallhalbzeuge (z.B. Draht, Bleche, Bänder, Röhren, Stangen, Legierungen), ** DHL zählt Wearables und Smartwatches nicht zur Rubrik Uhren.

Eine ausführliche Liste mit beispielhaften Gegenständen der Valoren Klasse II finden Sie hier als PDF bei dhl.de.

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DHL Paket Deutschland

Innerdeutsche Pakete sind bei DHL standardmäßig bis 500 Euro versichert. Der Versand von Bargeld in DHL-Paketen ist innerhalb Deutschlands gemäß DHL-AGB erlaubt. Die Paketda-Redaktion rät vom Bargeldversand aufgrund des Diebstahlrisikos jedoch ab.

Wie sieht es mit Sachwerten (Produkten, Waren, Gegenständen) aus? Sie sind standardmäßig bis 500 Euro zugelassen. Für bestimmte Dinge kann eine zusätzliche, höhere Transportversicherung gebucht werden:

  • Für Valoren der Klasse II ist keine Höherversicherung möglich. Die Obergrenze liegt bei 500 Euro.
  • Für Valoren der Klasse I ist eine Höherversicherung möglich. Sie kostet 6,99 Euro Aufpreis für 2.500 Euro Haftung bzw. 19,99 Euro für 25.000 Euro Haftung. Details hier bei dhl.de.

Schicken Sie niemals mehrere wertvolle Pakete mit Valoren der Klasse II am gleichen Tag an den gleichen Empfänger. Gemäß Punkt 2.2.8 der DHL-AGB (siehe dhl.de) ist das verboten.

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DHL Paket International

Auslandspakete sind bei DHL standardmäßig bis 500 Euro versichert. Auf Wunsch kann eine "Höherversicherung International" hinzugebucht werden. Damit kann ein Paket bis maximal 5.000 Euro versichert werden. Für einige Zielländer ist diese Höherversicherung jedoch nicht verfügbar, zum Beispiel Thailand, Ägypten, Bosnien und Herzegowina, Kolumbien und Serbien.

Ob eine Zusatzversicherung bis max. 5.000 Euro möglich ist, prüfen Sie am besten in der DHL-Onlinefrankierung. Wählen Sie dort das entsprechende Zielland aus und klicken auf "Services ergänzen". Im dann aufklappenden Menü erscheint die Option "Höherversicherung International", sofern sie für das Land verfügbar ist.

Die Höherversicherung kann in 1.000-Euro-Schritten hinzugefügt werden. Je 1000 Euro Versicherungssumme wird Zusatzporto fällig. Eine Absicherung bis 1.000 Euro kostet 14 Euro Aufpreis, bei 5.000 Euro sind es 70 Euro Aufpreis (Details hier auf dhl.de).

► Für einige Produkte schließt DHL eine Höherversicherung aus (z.B. Bargeld, Edelmetalle, Uhren, Schmuck, Kunst). Die genauen Bedingungen finden Sie im Infoblatt zulässige Inhalte/Wertgegenstände auf der DHL-Website.

► Pakete mit zusätzlicher Transportversicherung müssen immer via Postfiliale oder DHL-Paketshop verschickt werden. Beim Versand via Packstation, Paketbox oder Paketkasten erlischt der Versicherungsschutz (Punkt 7.2 der DHL-AGB).

Die Paketda-Redaktion empfiehlt: Falls Ihr Auslandspaket tatsächlich verloren geht, müssen Sie hieb- und stichfest nachweisen können, was sich im Paket befand und welchen Wert es hatte. Zu Beweiszwecken sollten Sie das Paket unter Zeugen verpacken und/oder das Verpacken mit dem Handy filmen. Bewahren Sie alle Kaufquittungen auf, um im Verlustfall den Wert der Gegenstände nachzuweisen.

Bei Sendungen in Nicht-EU-Länder ist es ratsam, zum Zwecke der Verzollung zwei Kopien der Kaufquittungen außen am Paket zu befestigen (in einer durchsichtigen Klebetasche). Außerdem ist eine Zollinhaltserklärung am Paket anzubringen.

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Einschreiben Deutschland

Einwurf-Einschreiben
Innerdeutsche Einwurf-Einschreiben kosten 2,35 Euro Aufpreis zum Standardporto (Stand 01/2024). Die Haftungsgrenze liegt bei 20 Euro. Bei Einwurf-Einschreiben bestätigt der Postbote die korrekte Zustellung in den Briefkasten des Empfängers. Es gibt keine Empfängerunterschrift.

Übergabe-Einschreiben
Innerdeutsche Standard-Einschreiben kosten 2,65 Euro Aufpreis zum Standardporto (Stand 01/2024). Die Haftungsgrenze liegt bei 25 Euro. Der Postbote stellt Standard-Einschreiben gegen Empfängerunterschrift zu.

In beiden Einschreibe-Arten ist die Haftung für folgende Inhalte ausgeschlossen: "Geld oder andere Zahlungsmittel, Edelmetalle, Schmuck, Uhren, Edelsteine, Kunstgegenstände, Antiquitäten, Unikate oder sonstige Kostbarkeiten". Außerdem keine Haftung für Wertpapiere, Gutscheine, Tickets, etc. die im Verlustfall nicht gesperrt und erneut ausgestellt werden können.

Erlaubte Sendungsinhalte sind: "Gültige Briefmarken, Warengutscheine, Fahrkarten und Eintrittskarten". Quelle: Deutsche Post AGB Brief National, Stand 12/2023.

► Um etwas Wertvolles zu verschicken, nutzen Sie die spezielle Versandart Einschreiben Wert.

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Einschreiben International

Seit 2019 verbietet die Deutsche Post den Warenversand in internationalen Standardbriefen und Einschreiben. Ausführliche Berichterstattung dazu.

In internationalen Briefen & Einschreiben dürfen Privatkunden ausschließlich Dokumente verschicken. Bücher sind als Waren einzustufen und als Dokumentensendung nicht erlaubt.

Internationale Einschreiben sind bis ungefähr 37-40 Euro versichert; genauer gesagt bis 30 SZR. SZR ist eine internationale Verrechnungseinheit und bedeutet "Sonderziehungsrecht". Auf der Website www.xe.com können Sie 30 SZR zum Tageskurs in Euro umrechnen. Erfahrungsgemäß schwankt der Wert zwischen 37 und 40 Euro.

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Wertbrief / Einschreiben Wert

Die Versandart »Einschreiben Wert« oder umgangssprachlich Wertbrief wurde 2014 eingeführt, weil der Post-Standardbrief keine Haftung im Verlustfall bietet. Möchte man Eintrittskarten, Gutscheine, Briefmarken, Geldscheine, Münzen oder Bargeld verschicken, so ist das nur mit Einschreiben Wert erlaubt (siehe auch deutschepost.de).

Bei Wertbriefen ist es verboten, durch den äußeren Anschein den Eindruck eines wertvollen Briefes zu erwecken. Es darf auch nicht die Versandart "Wert" oder "Wertbrief" auf dem Umschlag vermerkt sein. Solche Sendungen nimmt die Post nicht an bzw. falls es doch passiert, dann ohne jeglichen Haftungsanspruch im Verlustfall.

Sie müssen sich entscheiden, ob die Haftung für 100 Euro Bargeld oder für 500 Euro Sachwerte gelten soll. Es ist nicht erlaubt, Bargeld und Sachwerte im gleichen Umschlag zu mischen. Sie müssen sich für eines entscheiden. Sachwerte sind sog. Valoren II. Klasse, also z.B. auch Gutscheine und Tickets.

Wertbriefe müssen immer am Schalter einer Filiale aufgegeben und bezahlt werden. Eine Frankierung per Briefmarke oder Internetmarke ist nicht möglich. Der Wert des Briefinhalts darf die versicherte Wertgrenze nicht überschreiten, weil das einen kompletten Verlust der Haftung zur Folge hätte.

Das Porto für Einschreiben Wert beträgt € 4,45 (egal ob Bargeld- oder Sachwert-Versand). Die Frankierung ist nicht per Internetmarke oder Briefmarke möglich, sondern nur in einer Postfiliale.

Für Onlinehändler oder regelmäßige eBay-Verkäufer ist wichtig zu wissen, dass Sie maximal 5 Wertbriefe pro Tag verschicken dürfen. Außerdem darf ein einzelner Empfänger max. 1 Wertbrief pro Tag von Ihnen erhalten. Falls Sie dagegen verstoßen, erlischt die Haftung.


Schwieriger Nachweis im Verlustfall

Geht ein Wertbrief tatsächlich verloren, muss der Absender gegenüber der Post nachweisen, was sich im Brief befand. Das ist sehr schwierig, wenn man keine Belege, Fotos, Zeugen, etc. hat. Im März 2019 sagte ein Sprecher der Verbraucherzentrale Thüringen zum MDR, dass Schadensersatzforderungen für verlorenes Geld in Postsendungen oft daran scheitern, "dass der Versender von dem Brief einfach nicht mehr nachweisen kann, was wirklich drin war." Quelle: www.mdr.de.

Video: Darf man Bargeld per Post verschicken?

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Bargeldversand via Wertbrief

Haftungsgrenzen von DPD, Hermes, GLS, UPS (ohne Gewähr)

DPD

DPD-Pakete sind bis 520 Euro versichert. Nur Geschäftskunden können auf Wunsch eine Höherversicherung bis max. 13.000 Euro vereinbaren.

Den AGB von DPD zufolge ist die Haftung für "Geld und geldwerte Dokumente, z.B. Briefmarken, Wertpapiere, Wechsel, Sparbücher; Kredit-, Bank- oder Debitkarten, Telefonkarten und Prepaid-Karten (z.B. für Mobiltelefone), Softwarelizenzen oder vergleichbare Wertzertifikate" ausgeschlossen. Erlaubt bis 520 Euro sind: "Edelmetalle, Schmuck, Edelsteine, echte Perlen, Pelze, Teppiche, Uhren, Antiquitäten, Kunstgegenstände, Gutscheine und Eintrittskarten".

Achtung! In den AGB DPD CLASSIC mit Stand 12/2023 steht folgende Klausel: "12.1.3 DPD haftet der Höhe nach begrenzt auf den nachzuweisenden Einkaufswert bzw. Zeitwert des versendeten Gutes, je nachdem, welcher Betrag der niedrigere ist."

Das kann für Kunden nachteilig sein, z.B. in dieser Situation: Sie verkaufen bei eBay ein limitiertes Kleidungsstück für 400 Euro, das ursprünglich 200 Euro kostete. Im Verlustfall würde DPD den ursprünglichen Einkaufswert von 200 Euro erstatten und nicht den aktuellen Zeitwert von 400 Euro.


Hermes

Die Haftung bei Hermes richtet sich nach der Versandart: Für Päckchen beträgt die Haftung bei Verlust max. 50 Euro. Für Hermes-Pakete beträgt die Haftungssumme 500 Euro und für Reisegepäck (Koffertransport) 1.000 Euro. Eine Höherversicherung ist bei Hermes nicht möglich.

Gemäß den AGB von Hermes sind vom Versand ausgeschlossen: Geld und andere gültige Zahlungsmittel, Gefahrgüter (z.B. Spraydosen, Batterien, Parfüm) sowie "Kunstwerke, Antiquitäten, Briefmarken als Sammlerobjekte, übertragbare Handelspapiere, Wertpapiere, Edelmetalle, Edelsteine, Industriediamanten".


UPS

Für innerdeutsche Pakete, die auf www.ups.de gebucht werden, beträgt die Haftung für Verlust oder Beschädigung maximal 510 Euro pro Sendung oder 8,33 SZR für jedes Kilogramm, je nachdem welcher Betrag höher ist. Quelle: AGB von UPS. Die SZR-Regelung spielt in der Praxis keine Rolle. Falls es Sie trotzdem interessiert, hier die Erklärung:

Die Abkürzung SZR steht für Sonderziehungsrecht; das ist eine künstliche Währung (Umrechner in Euro hier). Beispiel: Geht ein 20kg-UPS-Paket verloren, und der Wechselkurs von 1 SZR entspricht 1,20 Euro, so beträgt der Schadenersatz 24 Euro (20kg x 1,20 Euro). Diese Formel wird UPS nur anwenden, sofern Sie keinen höheren Wert des Paketinhalts nachweisen können.

Beim Paketscheinkauf auf ups.de müssen Sie den exakten Warenwert angeben, und die Versicherungssumme wird dementsprechend angepasst. Die Höchstsumme beträgt max. 50.000 Dollar bzw. der aktuelle Gegenwert in Euro.

Der Aufpreis für die Höherversicherung (UPS nennt es im Buchungsprozess "deklarierter Wert") richtet sich nach der gewünschten Versicherungssumme. Beispiel: Bei der Höchstsumme von 50.000 Dollar kostet die Versicherung ca. 550 Euro Aufpreis.

Achtung: UPS schließt einige Produkte wie z.B. wertvolle Uhren vom Versand und von der Haftung aus. Laut UPS-Infoseite sind Uhren mit einem Wert von mehr als $500 USD verboten (Stand 12/2023). Gemäß den ausführlichen Versandbestimmungen (PDF) sind ebenfalls verboten:

"Güter von außergewöhnlich hohem Wert, Kunstwerke, Antiquitäten, Edelsteine, Briefmarken, Unikate, Gold oder Silber, Geld, Prepaid Karten oder begebbare Wertpapiere (insbesondere Schecks, Wechsel, Wertpapiere, Sparbücher, Aktienzertifikate oder sonstige Sicherheiten) sowie gefährliche Güter."


GLS

GLS wirbt auf seiner Website mit einer Haftungssumme von 750 Euro für Standardpakete.

Achtung, GLS-Falle Nr. 1: In den GLS-AGB gibt es eine Klausel, wonach u.a. "wertvolle Güter (z. B. Uhren) im Wert von über € 500,- pro Paket" vom Versand ausgeschlossen sind. Durch diese versteckte Klausel wird die Haftung von 750 Euro erheblich eingeschränkt.

Achtung, GLS-Falle Nr. 2: Laut AGB wird bei der Berechnung des Schadenersatzes entweder der ursprüngliche Kaufpreis (Einkaufspreis) des Produkts zugrunde gelegt, oder der Versteigerungspreis (z.B. bei eBay) oder bei Gebrauchtwaren der Zeitwert, "je nachdem, welcher Betrag im Einzelfall der niedrigste ist". Diese Klausel ist für Kunden schlecht.

Beispiel: Wenn Sie vor 3 Jahren etwas für 100 Euro gekauft haben, und Sie verkaufen es heute bei eBay für 200 Euro, dann würde GLS im Schadenfall nur 100 Euro erstatten. Denn GLS erstattet immer den geringstmöglichen Wert. Bei DHL und Hermes gibt es eine solche Klausel nicht; Sie bekämen dort wahrscheinlich den eBay-Verkaufspreis von 200 Euro erstattet.

Komplett ausgeschlossen ist bei GLS die Haftung für: Edelmetalle und -steine, echter Schmuck und echte Perlen, Kunst- und Sammlergegenstände, Antiquitäten, Telefonkarten und Prepaid-Karten, Geld und geldwerte Dokumente (z. B. Briefmarken, Wertpapiere, Wechsel, Sparbücher) sowie "Güter, die zwar selbst nur einen geringen Wert besitzen, durch deren Verlust oder Beschädigung aber hohe Folgeschäden entstehen können (z. B. Datenträger mit sensiblen Informationen)".

Privatkunden haben keine Möglichkeit, GLS-Pakete höher zu versichern. Geschäftskunden, die regelmäßig mit GLS verschicken, können den sogenannten "AddOnInsuranceService" als Höherversicherung buchen. Eigenen Angaben zufolge liegt die Schadens- und Verlustquote der GLS Gruppe "seit Jahren konstant niedrig bei 0,01 Prozent" (Quelle).


Allgemeiner Tipp: Beachten Sie, dass Paketdienste im Verlustfall den Wert des Paketinhalts oft anzweifeln bzw. herabsetzen wollen. Sie müssen deshalb mit Belegen (Kaufquittung) den Wert nachweisen können – ansonsten wird geschätzt.

Außerdem erstatten die Paketdienste nur den Zeitwert. Haben Sie z.B. ein teures Smartphone bei eBay verkauft, und es geht beim Transport verloren, wird Ihnen nicht der Neupreis von der Kaufquittung erstattet, sondern nur der momentane Zeitwert. Der Zeitwert bezeichnet den aktuellen Tagespreis einer Ware; darin berücksichtigt ist der Wertverfall seit dem Kauf. Mehr Infos in diesem Ratgeber.

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Wertkurier für Schmuck, Münzen & Co. über 500 Euro

Der Versand von Wertgegenständen der Valoren-Klasse 2 (wie Gold, Silber, Platin, Uhren, Schmuck, Edelsteine, Gemälde und Kunstgegenstände) über 500 Euro innerhalb Deutschlands ist schwierig. Für Privatkunden besteht i.d.R. keine Möglichkeit, bei den üblichen Paketdiensten eine Höherversicherung abzuschließen.

Eine Ausnahme ist der Transportvermittler Cargo International. Dieses Unternehmen nimmt auf seiner Website Transportaufträge an und vermittelt sie zur Ausführung an verschiedene Paketdienste. Im Buchungsprozess von Cargo International ist es theoretisch möglich, höhere Versicherungswerte als 500 Euro anzugeben.

Praktisch schränkt Cargo International die Versicherung in seinen AGB stark ein. Darin heißt es, dass beispielsweise "Edelmetalle, Schmuck, Uhren, Standuhren, echte Perlen, Edelsteine, Pelze, Kunstgegenstände, Gemälde, Antiquitäten, Medikamente" vom Versand ausgeschlossen sind. Auch Geld, Wertpapiere und geldwerte Dokumente sind verboten. Für weitere Details schauen Sie bitte in Punkt 8 der verlinkten AGB und / oder fragen direkt beim Kundenservice von Cargo International nach, ob Ihr Produkt versandt werden darf oder nicht.


Wertkuriere

Es gibt auf Wertversand spezialisierte Kurierdienste, wie beispielsweise die INTEX GmbH. Deren Valorenversand stellen wir weiter unten detailliert vor. INTEX hat diese Empfehlung nicht erkauft oder sonstwie beeinflusst.

Weitere Anbieter für Werttransporte sind DG Transporte und gallewerttransporte.de. Ausschließlich für Geschäftskunden arbeiten die Anbieter bertram-juwelierservice.de und wertgutkurier.de.

Für Privat- und Geschäftskunden gleichermaßen verfügbar ist der Service "MBE SafeValue", der beim Versand mit verschiedenen Paketdiensten hinzugebucht werden kann. MBE-Paketshops gibt es hauptsächlich in großen Städten. Eine Standortkarte finden Sie hier auf mbe.de.

Ein Vorteil von MBE ist die Möglichkeit, Waren vor Ort fachgerecht verpacken zu lassen. Das minimiert das Risiko, dass sich die Versicherung im Schadenfall auf eine mangelhafte Verpackung beruft und kein Geld auszahlt. Mehr Infos zu MBE SafeValue finden Sie hier auf mbe.de.

INTEX (www.intex-paketdienst.de) verfügt in einigen Regionen Deutschlands über eigene Servicestationen und arbeitet im übrigen Bundesgebiet mit dort ansässigen lokalen Kurierunternehmen zusammen. Darüber hinaus ermöglicht INTEX den Wertversand in einige europäische und außereuropäische Ländern wie z.B. die USA.

Weil INTEX keine Paketshops betreibt, werden Wertsendungen grundsätzlich beim Absender abgeholt. Gegen Aufpreis kann dafür ein 2-Stunden-Zeitfenster gebucht werden. Erfolglose Abholversuche werden mit 10 Euro berechnet.

Mit INTEX ist ein deutschlandweiter, europaweiter und sogar weltweiter Wertversand in viele Länder möglich. Innerhalb Deutschlands und nach Belgien kann der zu versichernde Warenwert in Stufen bis 25.000 Euro gewählt werden. Beim Valorenversand in andere Länder beträgt die Haftungsgrenze max. 10.000 Euro. Beachten Sie beim Versand ins Nicht-EU-Ausland die Zollformalitäten sowie mögliche Zusatzkosten für den Empfänger aufgrund von Einfuhrabgaben und Verzollungsgebühren in seinem Land.

Auf der Website von INTEX gibt es einen Preiskalkulator. Beispiel: Ein nationales 3-kg-Paket mt einer Transportversicherung von 5.000 Euro kostet knapp 30 Euro Porto. Teurer wird es bei der Zubuchung von Zeitfenstern für die Abholung bzw. Zustellung. Privatkunden können Transportaufträge bei INTEX online per Paypal oder Sofortüberweisung bezahlen.

Der Versand von Kunstgegenständen, Antiquitäten und Bargeld ist mit INTEX nicht möglich. Ausgeschlossen sind auch Zahlungskarten (z.B. Kreditkarten), historische Sammlermünzen sowie Münzen, deren Materialwert niedriger ist als der Nominalwert (soweit die Münzen gültiges Zahlungsmittel sind).

Wie funktioniert der Versand?
Der Abholfahrer bringt ein sogenanntes Safebag mit (z.B. Marke "Debasafe"). Das ist ein Plastikbeutel mit Sicherheitsverschluss, wie man ihn ähnlich von Duty-Free-Einkäufen an Flughäfen kennt. Der vom Absender verpackte Wertgegenstand wird in Gegenwart des Abholfahrers in das Safebag eingelegt und der Beutel verschlossen. Laut Intex-FAQ (hier als PDF) passen in den Safebag-Beutel Kartons bzw. Waren bis maximal 3kg Gewicht und Abmessungen von beispielsweise 32x23x6cm oder 28x15x14cm oder 30x20x10 cm.

Intex schreibt:
Das Safebag hat eine eindeutige Seriennummer, die Sie dem Empfänger mitteilen können. Anhand dieser Seriennummer kann der Empfänger prüfen, dass das Safebag nicht ausgetauscht wurde. Außerdem muss der Empfänger darauf achten, dass das Safebag unversehrt übergeben wird.

Sollte der Versandgegenstand zu groß fürs Safebag sein, erfolgt der Versand in einem Karton. Der Karton wird nicht vom Zusteller mitgebracht, darum muss sich der Absender selber kümmern. Außerdem muss der Karton mit Sicherheitsklebeband und/oder Siegeletiketten verschlossen werden. Auch das muss der Kunde selber besorgen. Sicherheitsklebeband gibt es zum Beispiel bei Amazon oder bei eBay. Es funktioniert ähnlich wie die "Reduziert"-Etiketten auf abgelaufenen Supermarktprodukten. Sicherheitsklebeband lässt sich nicht beschädigungsfrei vom Karton ablösen.

Nach Beauftragung eines Wertversands erhält der Absender von INTEX einen Frachtschein als PDF zugeschickt, der ausgedruckt und geteilt werden muss. Der obere Abschnitt wird ins Safebag eingesteckt, der untere Abschnitt wird vom Abholfahrer quittiert und verbleibt beim Absender. Die Zustellung beim Empfänger erfolgt grundsätzlich gegen Unterschrift. Auf Wunsch und gegen Aufpreis ist auch eine Identprüfung anhand des Ausweises des Empfängers möglich.

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Verpackungstipp: Unscheinbar und stabil

Häufig werden Briefumschläge geklaut, die vom äußeren Anschein her auf Glückwunschpost schließen lassen. Auch Briefe oder Pakete, die mit Aufklebern zu Ostern oder Weihnachten verziert sind, lassen private Glückwunschkarten vermuten und könnten Diebe anziehen. Verzichten Sie deshalb auf äußere Verzierungen der Sendung.

Ihr Brief bzw. Paket sollte so unscheinbar wie möglich aussehen. Medienberichten zufolge weckt auch die Handschrift älterer Menschen das Interesse von Briefdieben. Denn hier ist die Quote von Geldsendungen besonders hoch. Idealerweise nutzen Sie einen am PC ausgedruckten Adressaufkleber.

Brief- und Paketdienste überwachen ihre Sortierzentren mit Videokameras, deshalb finden dort eher selten Diebstähle statt. Häufiger kommt es vor, dass Subunternehmer, die z.B. Briefkästen leeren, lange Finger machen. Manchmal liest man in Zeitungen auch von Briefträgern, die Berge geklauter Post in ihrer Wohnung bunkerten.

Weil Standardbriefe keine Sendungsverfolgung haben, sind Diebstähle schwierig aufzuklären. Die Deutsche Post nutzt dafür z.B. Fangbriefe, die von Konzerndetektiven an bestimmten Stellen im Postsystem eingeschleust werden und die Aufmerksamkeit von Dieben auf sich ziehen sollen. Wird ein Fangbrief gestohlen, lässt sich der Dieb relativ gut eingrenzen. Leichter sind Diebstähle von Paketen, Einschreiben und Wertbriefen aufklärbar. Diese Sendungen werden an mehreren Stellen im Transportprozess gescannt. Deshalb lassen sich Unterschlagungen durch Mitarbeiter gut nachvollziehen und aufdecken.

Achten Sie außerdem auf eine stabile Umverpackung. Bei schweren und/oder scharfkantigen Gegenständen (wie z.B. Münzen, Goldbarren oder Schmuck) ist eine Kartonverpackung empfehlenswert. Denn Luftpolsterumschläge können in den Sortiermaschinen leicht aufreißen.

Haben Sie einen leeren Briefumschlag erhalten? Dann befindet sich der vermisste Inhalt vielleicht im Servicecenter Briefermittlung. Indem Sie einen Nachforschungsauftrag bei der Post einreichen, kann Ihnen der Gegenstand evtl. zugeordnet werden.

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Abschließender Hinweis

Alle Angaben in diesem Ratgeber wurden im Dezember 2023 auf Aktualität überprüft, dennoch kann die Paketda-Redaktion für die Richtigkeit keine Gewähr übernehmen. Bitte informieren Sie sich vor dem Versand auf der Internetseite des Brief- bzw. Paketdienstes über die aktuell gültigen Konditionen.



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