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Akkus und Batterien: Welche Gefahrgut-Vorschriften gelten beim Versand?

Batterien und Akkus als Gefahrgut verschicken

Dieser Ratgeber befasst sich mit dem Versand von Batterien und Akkus in Paketen ins Ausland. Die Informationen sind unverbindlich und können sich aufgrund geänderter Luftfracht-Bestimmungen jederzeit ändern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Batterie-Versand innerhalb Deutschlands
  3. Gefahrgut-Aufkleber
  4. Internationaler Batterie-Versand
  5. Internationaler Batterieversand mit UPS
  6. DHL hat mein Paket wegen Gefahrgut gestoppt
  7. Hinweis zum Ausschluss der Gewährleistung

Allgemeines

Manche Kunden kaufen sich bei Wish, Aliexpress oder anderen ausländischen Onlineshops elektronische Produkte und wollen diese bei Nichtgefallen zurückschicken. Häufig passiert es dann, dass solche Pakete im Rahmen der Exportkontrolle durch Röntgen erkannt werden und an den Absender zurückgeschickt werden. Denn Smartphones, Drohnen, Actionkameras und ähnliche Produkte mit Batterien bzw. Akkus unterliegen beim Transport als Luftfracht strengen Vorschriften.

Paketda empfiehlt: Entfernen Sie vor dem Versand alle Batterien und Akkus aus dem Gerät, sofern möglich. Bitten Sie den Empfänger darum, dass er den Akku in seinem Land selber nachkauft (z.B. bei eBay).

Wichtig beim DHL-Versand:

  • Gefahrgut dürfen Sie mit einem DHL-Standardpaket generell nicht ins Ausland verschicken. Verboten unter allen Umständen.
  • Innerhalb Deutschlands ist der Transport mit Einschränkungen erlaubt. Je nach Art des Gefahrguts gibt es zulässige Höchstmengen.

Auf dem folgenden DHL-Merkblatt sehen Sie weitere Gefahrgüter wie z.B. Spraydosen (Deo) und Parfüm (entflammbar wegen des enthaltenen Alkohols).

Info zum Gefahrgutversand
Grafik anklicken für Großansicht in neuem Fenster

Infoseite der Deutschen Post: www.deutschepost.de/brief-international/gefahrgut

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Vorschriften für den Batterie-Versand innerhalb Deutschlands

Die Hinweise von DHL zum inländischen Gefahrgut-Versand finden Sie auf dieser Website.

Im Merkblatt "Regelungen für die Beförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen" finden Sie Lithium-Batterien in der Tabelle "Klasse 9: Verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände". Sie müssen feststellen, ob es sich bei Ihren Batterien bzw. Akkus um den Typ Lithium-Metall oder Lithium-Ionen handelt. Lithium-Metall-Batterien sind üblicherweise nicht wiederaufladbar.

Außerdem gibt es den Unterschied, ob die Batterien allein verschickt werden oder ob sie innerhalb eines Geräts verbaut sind. Verschicken Sie beispielsweise ein Paket mit 1kg Batterien, so ist das weitaus gefährlicher als der Versand eines einzelnen iPhones.

Hinweis zu Autobatterien: Der Versand von Autobatterien – egal ob nass oder trocken – ist bei DHL eingeschränkt. Schauen Sie dazu im PDF-Merkblatt in die Tabelle "Klasse 8: Ätzende Stoffe".

UPS erlaubt den Versand einer Autobatterie nur Firmenkunden mit Gefahrgut-Zusatzvertrag. Privat- und Gelegenheitsversender können nur Gefahrgut in begrenzten Mengen versenden (Limited Quantities / LQ). Autobatterien sind Nicht-LQ-Ware, also voll reguliertes Gefahrgut.

Laut DHL-Vorschriften brauchen Sie keine Gefahrgut-Kennzeichnung vornehmen, wenn sich in einem Paket nur Folgendes befindet:

  • Knopfzellen-Batterien, die in Geräte (auch in Platinen) eingebaut sind. Also z.B. Taschenrechner, Uhren.
  • In einem Gerät sind maximal 4 Zellen enthalten und/oder maximal 2 Batterien. Erklärung zum Unterschied zwischen Zelle und Batterien siehe www.lithium-batterie-service.de.

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Gefahrgut-Aufkleber

Sofern obige Ausnahmeregeln auf Ihr Paket nicht zutreffen, öffnen Sie bitte folgenden Leitfaden auf brewes.de. Dort finden Sie ein Prüfschema für Lithium-Ionen-Batterien und Lithium-Metall-Batterien. Anhand der Wattstunden (Wh) bzw. Lithium-Höchstmenge können Sie herausfinden, welche Gefahrgut-Aufkleber fürs Paket notwendig sind.

Wichtig sind folgende Gefahrgut-Klassen, die auf den Aufklebern angegeben sein müssen:

  • für Lithium-Ionen-Batterien in Geräten: UN 3481 (gilt i.d.R. für Handys)
  • für Lithium-Metall-Batterien in Geräten: UN 3091
  • Bitte in Farbe drucken, wegen rot schraffiertem Rand.
  • Vorgedruckte Gefahrgut-Aufkleber können Sie bei Bedarf z.B. hier bestellen: labelident.com oder labelstock.de.

Label für Lithiumbatterien mit < 100 Wh

► UN 3481 für Lithium-Ionen-Batterie im Gerät befindlich:
Batterien Gefahrgut-Aufkleber

► UN 3091 für Lithium-Metall-Batterie im Gerät befindlich:
Batterien Gefahrgut-Aufkleber

Für große Lithiumbatterien mit > 100 Wh pro Batterie sind andere Gefahrgutlabel erforderlich; siehe labelfox.com. Mit UPS ist der Versand von >100Wh-Batterien sowieso verboten bzw. Vertragskunden mit Sondervereinbarung vorbehalten.

Laut DHL-Gefahrgutinfos (PDF) ist bei inländischen DHL-Paketen kein Warnaufkleber notwendig für Pakete, die ...

  • nur in Ausrüstungen (einschließlich Platinen) eingebaute Knopfzellen-Batterien enthalten,
  • höchstens vier in Ausrüstungen eingebaute Zellen oder
  • zwei in Ausrüstungen eingebaute Batterien enthalten, sofern die Sendung höchstens zwei solcher Versandstücke umfasst

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Vorschriften für den internationalen Batterie-Versand

Der Versand von Lithium-Batterien per Luftfracht wird stark kontrolliert, um eine Gefährdung während des Flugs auszuschließen. Für normale Privatkunden ist es aufwändig, alle Vorschriften einzuhalten und einen geeigneten Transporteur zu finden.

  • DPD: Gefahrgut können DPD-Geschäftskunden mit einer Zusatzvereinbarung verschicken (Infos in diesem PDF). Privatkunden haben keine Möglichkeit.
  • Hermes: Gefahrgut ist in nationalen und internationalen Hermes-Paketen verboten (Quelle: Punkt 4.2.1 der AGB)
  • DHL Paket International: Gefahrgut wie Batterien und Akkus sind generell verboten, auch in Kleinmengen und in Geräten eingebaut.
  • DHL Express International: Gefahrgut ist unter Einhaltung von Transportvorschriften erlaubt, aber nur für Vertragskunden. Vertragskunden sind Firmen, die regelmäßig mit DHL Express verschicken. Gefahrgut-Website von DHL Express.
  • UPS: Lithium-Ionen-Batterien können verschickt werden, wenn sie Bestandteil eines Geräts sind (also z.B. Akku eines Smartphone). Es sind Regeln einzuhalten, die UPS in diesem PDF darstellt. Verwenden Sie die Gefahrgut-Aufkleber, wie im Abschnitt oben dargestellt. Batterien ohne Gerät können nur UPS-Geschäftskunden mit speziellem Zusatzvertrag verschicken.

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Internationaler Batterieversand mit UPS

Wie im vorherigen Abschnitt erläutert, können Sie bei UPS nur Akkus und Batterien verschicken, wenn sie Bestandteil eines Gerät sind (z.B. Smartphone).

  • Ermitteln Sie zuerst den Batterietyp: Lithium-Ionen oder Lithium-Metall (Li.-Polymer = Metall)
  • Ermitteln Sie die Wattstunden (Wh). UPS erlaubt nur < 100 Wh
  • Falls nur mAh angegeben sind, schauen Sie auf diese Website. Am Seitenende befindet sich ein Umrechner.

Anschließend lesen Sie bitte folgenden Ratgeber von UPS: pack_ship_batteries.pdf.

Dort finden Sie Schaubilder zur sicheren Verpackung von Batterien. Außerdem sind Entscheidungsbäume dargestellt, um die Zulässigkeit des Versands zu prüfen. Lithium-Ionen-Batterien dürfen bis max. 100 Wh bzw. 20 Wh je Zelle verschickt werden. Lithium-Metall-Batterien sind erlaubt, sofern die Batterie weniger als 2g Lithium-Metall enthält bzw. weniger als 1g pro Zelle. (Eine Batterie besteht i.d.R. aus mehreren Zellen.)

Auszug aus dem UPS-Ratgeber:
UPS Gefahrgut Batterieversand

UPS-Versandauftrag erteilen

Den Paketversand können Sie bei UPS online buchen unter ups.com/ship/single-page/international. Für Ungeübte ist der Buchungsprozess relativ kompliziert.

Besonderes Augenmerk müssen Sie auf den Buchungsschritt 2 legen. Hier geben Sie die Verpackungsgröße und das Gewicht ein. Klicken Sie auf "Paketoptionen anzeigen", um zusätzliche Angaben für den Batterieversand einzugeben. Das sieht wie folgt aus:

Lithium-Batterien bei UPS versenden

Im weiteren Buchungsprozess werden Sie aufgefordert, eine Zollinhaltserklärung und eine Handelsrechnung auszufüllen.

Verschicken Sie ein Retourenpaket, so ist die Handelsrechnung die Ursprungsrechnung, die Sie vom Verkäufer der Ware erhalten haben. Wenn Sie sich mit diesen Themen nicht auskennen, lesen Sie unsere Paketda-Ratgeber zur Zollinhaltserklärung und zur Handelsrechnung.

Wenn Sie erforderliche Begleitdokumente vergessen oder unvollständig ausfüllen, kann UPS den Export aus Deutschland untersagen oder den Import ins Zielland. Wenn Sie sich in einem Punkt unsicher sind, brechen Sie den Online-Versandauftrag lieber ab und telefonieren mit dem UPS-Kundenservice.

Kennzeichen Sie Ihr Paket mit den Gefahrgut-Aufklebern, wie im Abschnitt oben dargestellt.

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DHL hat mein Paket wegen Gefahrgut gestoppt

Als "Otto Normalverbraucher" denkt man häufig nicht an Gefahrgutvorschriften und wird auf das Problem erst aufmerksam, wenn DHL ein Paket stoppt und zurücksendet.

Wie oben schon erläutert, werden per Luftfracht transportierte Pakete vor der Verladung geröntgt, um Gefahrgut zu erkennen. Wird ein internationales Paket per LKW auf der Straße transportiert, gibt es nach Paketda-Beobachtungen solche Kontrollen nicht, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein Paket trotz Gefahrguts exportiert wird (obwohl DHL es offiziell verbietet).

Bekomme ich das Porto erstattet? Bei Paketda melden sich regelmäßig Kunden, deren DHL-Pakete wegen Gefahrgut nicht exportiert wurden. Es ist erfahrungsgemäß schwierig, das Porto von DHL erstattet zu bekommen. Man kann argumentieren, dass DHL die Transportleistung großteils nicht erbracht hat, weil das Paket ja innerhalb Deutschlands gestoppt wurde. Davon lässt sich der DHL-Kundenservice aber wahrscheinlich nicht beeindrucken.

Als Betroffene/r können Sie versuchen, eine Rückerstattung zu erhalten, indem Sie ein Schlichtungsverfahren bei der Bundesnetzagentur beantragen (mehr dazu hier). Oder Sie machen den Fall in Medien öffentlich, z.B. regionale Tageszeitung, um dadurch Druck auf DHL auszuüben.

Im Sommer 2022 berichtete bild.de über eine Kundin, die versehentlich einen Karton mit Gefahrgutsymbol verwendete, obwohl sie nur harmlose Geschenke in die USA schickte. Aufgrund des Gefahrgutsymbols stoppte DHL den Export. 90 Euro Porto bekam die Kundin erst erstattet, nachdem sie sich an Bild.de wandte.

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Hinweis zum Ausschluss der Gewährleistung

Alle Infos auf dieser Seite stellen wir ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit zur Verfügung. Je nach Produktgattung, Menge, Zielland und Art der Beförderung (Land, Luft, See) gelten unterschiedliche Vorschriften. Sie sollten vor dem Versand unbedingt den Kundenservice des gewünschten Paketdienstes kontaktieren und sich dort über die aktuell gültigen Vorschriften informieren.

Haben Sie den Eindruck, dass der Mitarbeiter des Kundenservices keine kompetente Auskunft geben kann, lassen Sie sich in eine Spezialabteilung für Gefahrgut-Versand verbinden.

Sie sind Unternehmer und möchten sich selbst bzw. Mitarbeiter professionell zum Versand von Lithium-Batterien schulen lassen? Dann empfehlen wir die Services von www.lithium-batterie-service.de. Diese Empfehlung erfolgt neutral und ist keine bezahlte Werbung.

Zurückgeschicktes DHL-Gefahrgutpaket

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