GLS Livetracking: Leider nicht für alle Pakete verfügbar

Livetracking in GLS-Sendungsverfolgung
GLS experimentiert seit einigen Jahren mit Livetracking; die Qualität war jedoch ungenau. Im Sommer 2021 wurde ein völlig neues GLS-Livetracking auf gls-rtt.com veröffentlicht (GLS Realtime-Tracking).

In der Kartenansicht wird die Zieladresse angezeigt und die Anzahl der verbleibenden Lieferstopps. Die Position des GLS-Lieferwagens erscheint erst bei 10 Stopps oder weniger. Das Lieferzeitfenster wird mit 2 Stunden Genauigkeit angegeben.

Das Livetracking auf gls-rtt.com ist nicht mit dem Tracking auf der normalen GLS-Website gls-pakete.de verknüpft. Wahrscheinlich ist das Livetracking noch in einer Testphase.

Bei mehreren Praxistests der Paketda-Redaktion war kein GLS-Livetracking verfügbar. Offenbar ist die Funktion nicht für alle Pakete freigeschaltet. Es ist unbekannt, nach welchen Kriterien das Livetracking aktiviert wird bzw. nicht aktiviert wird.

Ein weiteres Manko des GLS-Livetrackings ist die Unzuverlässigkeit der Lieferzeitprognose. In einem Paketda-Praxistest wurde die Zustellung für 14 bis 16 Uhr angekündigt. Tatsächlich wurde das Paket schon um 13 Uhr zugestellt. Solche Fehler sind die Ausnahme. Meistens funktionieren Livetracking + Zustellprognose korrekt.

Das GLS-Livetracking wird jedem Empfänger per E-Mail angekündigt. Im Footer der Mail ist erkennbar, dass das Livetracking von der GLS eCom Lab GmbH entwickelt wurde. Dieses Tochterunternehmen hatte in Berlin mal das Projekt Parcelshuttle gestartet.



So berichtete Paketda im März 2021 über eine ältere Version des GLS-Livetrackings:

Livetracking auf GLS-Website möglich

Livetracking in GLS-Sendungsverfolgung
In der Sendungsverfolgung unter gls-one.de bietet GLS ein Livetracking ein. Unklar ist, seit wann das Livetracking dort verfügbar ist.

Dass GLS wieder Livetracking anbietet, ist überraschend, denn aus der GLS-App wurde die Funktion 2020 entfernt. Und auf der GLS-Hauptwebsite gls-pakete.de wird ebenfalls kein Livetracking angeboten.

Nachtrag: In der alten GLS-App für Android soll das Livetracking laut Paketda-Lesern bis 2021 verfügbar gewesen sein. In der App für iPhone nicht.

Die Genauigkeit des GLS-Livetrackings kann nicht mit dem Livetracking von DPD und DHL mithalten. Es wird zwar ein Lieferzeitfenster angezeigt und ein Lieferwagen auf einer Karte, aber das prognostizierte Zeitfenster umfasst mehrere Stunden. Anhand der Position des Lieferwagens lässt sich die Lieferzeit auch nicht besser abschätzen. Die Anzahl der verbleibenden Lieferstopps fehlt.

Als Empfänger kann man nur grob ahnen, ob ein Paket vormittags, mittags oder nachmittags geliefert wird. Das ist kein Livetracking sondern eine Lieferzeit-Prognose mit veralteten Methoden. Immerhin besser als nichts, aber nicht auf dem Stand von 2021.

GLS führte das Livetracking erstmals im Dezember 2017 ein, und zwar nur in der GLS-Smartphone-App. Die damalige Funktion entspricht dem Livetracking, das man aktuell auf der Website gls-one.de findet. Eine Weiterentwicklung seit 2017 ist nicht erkennbar.

Weil der Fokus von GLS nicht auf Privatkunden sondern auf Firmenkunden liegt, werden vermutlich keine großen Ressourcen in die Programmierung des Livetrackings gesteckt. Firmenkunden ist es nämlich egal, zu welcher Uhrzeit ein Paket geliefert wird. In 2018 erklärte der damalige GLS-Chef Rico Back in einem Interview mit der Zeitschrift DVZ: "GLS ist fokussiert auf eine Zufriedenstellung in der gewerblichen Zustellung." In Deutschland beliefert GLS zu 70 Prozent Geschäftskunden.

Screenshot von 2018 aus der GLS-App
Screenshots vom GLS-Livetracking


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