Nach ungefähr einem halben Jahr Probebetrieb hat DHL den Erweiterungsbau des Paketzentrums Aschheim offiziell in Betrieb genommen. Der Neubau ist über einen Tunnel, der von LKW befahrbar ist, mit dem Altbau verbunden.
Die Sortierkapazität erhöht sich aufgrund des neuen Gebäudes um 20.000 Pakete pro Stunde. Zusammen mit der Leistung des Altbaus in Höhe von 32.000 Paketen pro Stunde ergibt sich eine Gesamtleistung von 52.000 Paketen pro Stunde. Das entspricht den anderen Mega-Paketzentren Obertshausen und Bochum, deren Leistung 50.000 Pakete pro Stunde beträgt.
Im 2. Quartal 2023 will DHL in Aschheim eine weitere Sortieranlage mit einer Leistung von 20.000 Paketen pro Stunde installieren. Dann wären die Paketzentren Aschheim 1 und 2 mit zusammen 72.000 Paketen pro Stunde der größte Standort von DHL Paket in Deutschland. Noch leistungsfähiger ist das DHL-Express-Airhub in Leipzig mit 90.000 Paketen pro Stunde.
Erweiterung des DHL-Paketzentrums Aschheim fast fertig
So berichtete Paketda im Oktober 2022
In der DHL-Sendungsverfolgung taucht jetzt erstmals die Standortbezeichnung Aschheim 2 auf. Damit wird offensichtlich der Erweiterungsbau bezeichnet, der sich in Nachbarschaft zum "alten" DHL-Paketzentrum in Aschheim befindet. Der Bau begann im Frühjahr 2021, und die Inbetriebnahme war für Ende 2022 vorgesehen. Wahrscheinlich hat DHL jetzt im Oktober den Probebetrieb gestartet, wie es bei neuen Paketzentren üblich ist.
Tunnel verbindet Alt- und Neubau miteinander
Das neue Paketzentrum Aschheim 2 ist via Tunnel unterhalb der Klausnerstraße mit dem alten Gebäude verbunden. DHL spricht aber nur von einem LKW-Tunnel. Es gibt wahrscheinlich keine Förderbänder für einen direkten Paketaustausch. Dennoch ist die Kombination zweier Paketzentren in Deutschland bislang einzigartig.
Deutsche Post DHL investierte eigenen Angaben zufolge einen "niedrigen dreistelligen Millionenbetrag" in den Bau. Quelle: Pressemitteilung.
"Mit dem neuen Paketzentrum schaffen wir in einem weiterhin stark wachsenden Paketmarkt dringend benötigte zusätzliche Sortierkapazitäten für die Versorgung der Menschen im Großraum München sowie in weiten Teilen Oberbayerns. Wir setzen dabei nicht nur auf modernste Sortiertechnik, sondern auch auf ein durchweg nachhaltiges Baukonzept", erklärt Post-Vorstandsmitglied Tobias Meyer. Zudem schafft das Unternehmen rund 500 neue Arbeitsplätze.
Foto der Bauarbeiten vom März 2022
Exotischer Umbau bei DHL in Aschheim und neues Paketzentrum in Bayern
So berichtete Paketda im Oktober 2019
Im Gemeinderat Aschheim stellten Vertreter von Deutsche Post DHL Erweiterungspläne für das Paketzentrum Aschheim vor. Weil das Paketzentrum an seine Kapazitätsgrenze stoßen wird, ist langfristig der Neubau eines Paketzentrums zwischen Nürnberg und München geplant. Ein Standort wurde noch nicht gefunden; er soll idealerweise in der Nähe der Autobahn A9 liegen. Mit einer Inbetriebnahme ist nicht vor 2022 zu rechnen.
Bis dahin wird DHL ca. 70 Millionen Euro in das Paketzentrum Aschheim investieren, um die Kapazität zu erweitern und mehr Parkplätze für LKW und Container zu schaffen. Die Süddeutsche schreibt, es werde ein vor ca. 5 Jahren gebautes Gebäude abgerissen, um Platz zu schaffen. Möglicherweise handelt es sich dabei um die Ende 2013 eingeweihte Zustellbasis neben dem Paketzentrum.
Ein 3D-Entwurf bei www.merkur.de zeigt, dass neben dem Paketzentrum ein neues, zweistöckiges Gebäude errichtet werden könnte.
Die 3D-Grafik lässt erahnen, dass die Zustellbasis möglicherweise auf die neue Sortierhalle draufgesetzt wird! Die Pakete müssten also ein Stockwerk nach oben transportiert werden, um dort in Zustellfahrzeuge verladen zu werden. Die Zustellfahrzeuge gelangen über ein Parkdeck zum Obergeschoss. Das Parkdeck bietet außerdem Stellplätze für LKW. In trockenen Tüchern sind diese Pläne allerdings noch nicht.