In den folgenden Abschnitten erfahren Sie Details über das Datenformat der Paketnummern deutscher Paketdienste. Dieses Wissen ist notwendig, wenn Sie die letzte Ziffer (die sog. Prüfziffer) einer Sendung berechnen wollen.
Generell ist zu beachten, dass Paketdienste i.d.R. mit zwei oder mehr Barcodes arbeiten. Jede Sendung trägt sowohl eine Paketnummer (auch Identcode genannt) und einen Routingcode (auch Leitcode genannt). Weiterführende Infos finden Sie im Ratgeber zum DHL-Paketlabel.
DHL nutzt unterschiedlich aufgebaute Identcodes. Zur Prüfziffernberechnung muss zunächst die Art bzw. Länge der Paketnummer bestimmt werden. Folgende drei Datenformate für DHL Paketnummern sind bekannt:
Gilt ebenfalls für 14-stellige Hermes-Paketnummern (z.B. 09133131530724) sowie 14-stellige DPD-Paketnummern (z.B. 01015026003653c).
Paketnummern von DHL mit 20 Stellen sowie 14-stellige DPD- und Hermes-Paketnummern haben das Format 2/5 interleaved. Die Prüfziffer berechnet sich nach dem Verfahren "Modulo 10, Gewichtung 3131" wie folgt:
1) Die Ziffern werden abwechselnd mit 3 und 1 multipliziert (beginnend mit 3).
2) Anschließend werden alle Ergebnisse addiert, um die Summe zu bilden.
3) Die Prüfziffer ergibt sich nun aus der Differenz zum nächsten vollen Zehner.
4) Falls der Rest 0 ist, und die Differenz zu 10 deshalb 10 beträgt, ist die Prüfziffer 0.
Anmerkung: Mathematisch eleganter wird die Prüfziffer ermittelt, indem von der Summe aller Produkte Modulo 10 berechnet wird und der verbleibende Rest von 10 subtrahiert wird.
Um die Prüfziffer einer 12-stelligen DHL-Paketnummer zu ermitteln, sind folgende Rechenschritte notwendig:
Die ersten 11 Ziffern der Paketnummer werden abwechselnd mit 4 und 9 multipliziert (beginnend mit der 4). Beispiel für die Paketnummer 20129845227:
2 x 4 = 8
0 x 9 = 0
1 x 4 = 4
2 x 9 = 18
9 x 4 = 36
8 x 9 = 72
4 x 4 = 16
5 x 9 = 45
2 x 4 = 8
2 x 9 = 18
7 x 4 = 28
Anschließend werden alle Ergebnisse addiert, um die Summe zu bilden.
8+0+4+18+36+72+16+45+8+18+28 = 253
Die Prüfziffer ist die Differenz zum nächsten vollen Zehner: 260 - 253 = 7
Falls der Rest 0 ist, und die Differenz zu 10 deshalb 10 beträgt, ist die Prüfziffer 0.
Beim Versand von DHL-Expresspaketen werden i.d.R. 10-stellige Paketnummern vergeben, deren Prüfziffer sich nach dem Modulo-7-Verfahren berechnet. Die ersten 9 Stellen der Paketnummer werden durch 7 geteilt. Der Rest wird mit 7 multipliziert und zur Prüfziffer aufgerundet.
Beispiel:
Sendungsnummer | Geteilt durch Sieben | Rest mal Sieben | Aufgerundet = Prüfziffer | |
648600594 | 92657227,7 | 0,7*7 | 4,9 | 5 |
457011586 | 65287369,4 | 0,4*7 | 2,8 | 3 |
GLS verwendet 12-stellige Paketnummern und nutzt das Verfahren Modulo 10+1 mit Gewichtung 3131. Das "+1" ist ein zusätzlicher, speziell von GLS eingefügter Rechenschritt, damit beim Scannen im Paketzentrum die GLS-Barcodes von evtl. auf dem Paket vorhandenen fremenden Barcodes unterschieden werden können. Somit werden Fehlroutungen vermieden, falls auf einem GLS-Paket z.B. noch alte DHL-Identcodes angebracht sind.
Eine weitere Besonderheit ist, dass bei den folgenden Rechenschritten entgegen der üblichen Leserichtung von rechts nach links vorgegangen wird.
Beispiel für die Paketnummer 641012345674 (letzte 4 = Prüfziffer)
7 x 3 = 21
6 x 1 = 6
5 x 3 = 15
4 x 1 = 4
3 x 3 = 9
2 x 1 = 2
1 x 3 = 3
0 x 1 = 0
1 x 3 = 3
4 x 1 = 4
6 x 3 = 18
Die Produkte werden addiert, um die Summe zu bilden. (Im Beispiel: 85)
Zum Ergebnis wird jetzt +1 addiert. (Im Beispiel: 85 + 1 = 86)
Die Prüfziffer ist die Differenz zum nächsten Zehnerschritt. (Im Beispiel: 90 - 86 = 4)
UPS-Paketnummern sind 18-stellig und beginnen immer mit einer 1 gefolgt von einem Buchstaben.
Beispiel: Die Paketnummer 1Z963V54DK46309411 ist nach folgendem Schema aufgebaut:
Folgende Servicearten können in der Paketnummer enthalten sein:
Prüfziffern-Berechnung: Die ersten beiden Stellen der Paketnummer werden bei der Berechnung der Prüfziffer ignoriert.
Falls in der UPS-Paketnummer Buchstaben enthalten sind, müssen diese vor Berechnung der Prüfziffer nach folgendem Schlüssel in eine Zahl umgewandelt werden:
A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
Beispiel für die Paketnummer 1Z963V54DK46309411 (die 1 an letzter Stelle ist die Prüfziffer, die nachfolgend berechnet wird): 1Z = wird ignoriert, V=3, DK=52
963354524630941
Jetzt werden die einzelnen Ziffern der Paketnummer abwechselnd mit 1 und 2 multipliziert (beginnend von links).
9 x 1 = 9
6 x 2 = 12
3 x 1 = 3
3 x 2 = 6
5 x 1 = 5
4 x 2 = 8
5 x 1 = 5
2 x 2 = 4
4 x 1 = 4
6 x 2 = 12
3 x 1 = 3
0 x 2 = 0
9 x 1 = 9
4 x 2 = 8
1 x 1 = 1
Zum Schluß werden alle Einzel-Ergebnisse addiert. (Im Beispiel: 89)
Die Prüfziffer ergibt sich nun aus der Differenz zum nächsten vollen Zehner. (Im Beispiel: 90 - 89 = 1)
Auf innerdeutschen DHL-Paketscheinen befinden sich immer zwei Strichcodes. Die Prüfziffernberechnung für den Paketnummern-Strichcode (sog. Identifier) haben wir bereits oben auf dieser Seite erklärt. Siehe auch: Bestandteile eines DHL-Paketaufklebers.
Der zweite Strichcode ist der sogenannte Routingcode. Auch RC-Label oder Leitcode genannt. Dieser Code enthält die Lieferanschrift des Empfängers und ist wie folgt aufgebaut:
Postleitzahl und Hausnummer sind im Klartext im Leitcocde enthalten. Straßennamen sind codiert. Die von DHL verwendeten Straßencodes können mit dem Produkt Datafactory erworben werden. Packstationen (wie im Beispielbild erkennbar) haben immer den Straßencode 994.
Die beiden vorletzten Stellen des Leitcodes beinhalten die codierte Versandart (sogenannter Produktcode). Standardpakete haben den Code 00. Rücksendungen haben den Code 33. Prio-Pakete (z.B. von Amazon) haben den Code 57.
Die letzte Stelle des DHL-Leitcodces ist eine Prüfziffer, die sich nach Modulo 10 berechnet. Berechnungsbeispiel hier bei Wikipedia.