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10 Mio. DHL-Pakete nach AT / Wirkt das Paketboten-Schutz-Gesetz? / Fake-Briefkasten in München




10 Mio. DHL-Pakete von Deutschland nach Österreich

Die Österreichische Post hat in 2020 einen neuen Mengenrekord erzielt. 165 Millionen Pakete wurden vergangenes Jahr von Österreichs größtem Post- und Logistikdienstleister transportiert. Das entspricht einem Plus von 30 Prozent zum Vorjahr. Quelle: www.ots.at

Im Interview mit Neue.at erklärt Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik bei der Österreichischen Post, dass im Mengenrekord ein "DHL-Effekt" von zehn Millionen Paketen enthalten sei.

Im Herbst 2019 hatte DHL den Eigenbetrieb mit Standardpaketen in Österreich aufgegeben und stattdessen eine Kooperation mit der Österreichischen Post vereinbart. Seitdem werden DHL-Pakete mit Ziel Österreich von der Österreichischen Post zugestellt. Ohne diesen Effekt läge das Mengenwachstum der Österreichischen Post in 2020 bei 22 Prozent.



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Hat die Nachunternehmer-Haftung einen positiven Effekt in der Paketbranche?

Dieser Frage ist die Zeitung Neues Deutschland nachgegangen. Handfeste Erkenntnisse sind bei der Recherche nicht herausgekommen.

Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagt vage, das Paketbotenschutzgesetz habe "erste positive Wirkungen" und Paketdienste würden einige Beschäftigte wieder fest anstellen. Das gelte vor allem für Paketdienste, die traditionell viel mit Subunternehmen zusammenarbeiten (z.B. Hermes, DPD, GLS).

Mit Verweis auf Branchenkenner wird außerdem das Argument angeführt, dass Paketdienste viel Kapital benötigen, um von Subunternehmern loszukommen. Nicht nur das Personal muss bezahlt werden sondern auch die Lieferwagen. Angeblich verfüge nicht jeder Paketdienst über so viel Geld. Es wird sogar spekuliert, dass Hermes Liefery eingestellt hat, um sich Kapital für den Aufbau einer eigenen Flotte zu beschaffen. Paketda hält das für abwegig. Außerdem hat der Otto-Konzern kürzlich Teile von Hermes an einen Finanzinvestor verkauft und damit gerüchteweise 1 Milliarde Euro erlöst (Paketda berichtete).

Apropos Subunternehmer: Bei Welt.de erschien ein kritischer Artikel über die Arbeitsbedingungen bei Amazon Logistics. Dort gibt es angeblich "Methoden wie vor 20 Jahren", die man damals von anderen Paketdiensten kannte. Andererseits berichtet Welt.de unter Berufung auf Branchenkenner, dass die Stundenlöhne von Amazon "mit mindestens zwölf Euro deutlich über dem Mindestlohn" liegen würden.





Kurioser Fake-Briefkasten in München

Die Süddeutsche Zeitung hat eine alte aber originelle Kamelle ausgegraben: Von 2012 bis 2015 gab es im Münchener Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg einen funktionierenden Fake-Briefkasten. Er sah aus wie ein echter Briefkasten, doch im Inneren befand sich ein Fallrohr ins Nichts!

Dahinter steckte ein Kunstprojekt. Der Briefkasten war für "Briefe an die Zukunft" gedacht, die dort von jedermann eingeworfen werden konnten. Vorausgesetzt, sie waren mit dem damaligen Porto von 55 Cent frankiert. Die Briefe wurden von der Post abgestempelt und anschließend luftdicht eingeschweißt in einen 4,5 Meter unter dem Briefkasten liegenden Luftschutzbunker fallen gelassen.

Im ersten Jahr wurden ungefähr 50 Briefe eingeworfen, im zweiten Jahr deutlich weniger und im dritten Jahr gar keine. Allerdings landeten regelmäßig echte Briefe in dem Postkasten, weil Passanten das Hinweisschild aufs Kunstprojekt übersahen. Die Post erkannte diese Briefe zum Glück und stellte sie korrekt zu.

2015 hat die Post den Briefkasten verschlossen, aber nicht abgebaut. Grund: Unter dem Kasten befindet sich ein Fallrohr für die Briefe zum Luftschutzbunker. Dieses Fallrohr soll nicht ungeschützt für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Auf der Google-Maps-Karte: Der Standort des Fake-Postkastens im Birketweg 52, 80639 München, direkt am Briefzentrum München:


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