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Paketstationen: Instabox gibt in Deutschland auf


Im Frühjahr 2022 nahm das schwedische Unternehmen Instabox die ersten Paketstationen in Deutschland in Betrieb. Gestartet wurde in Berlin, Hamburg und mehreren Städten in NRW. Im April 2023 dann die Überraschung: Instabox baute alle Stationen in Hamburg und NRW wieder ab, mit Ausnahme von 32 in Berlin.

Nun hat das Unternehmen bekanntgegeben, sich bis Ende Oktober 2023 komplett aus Deutschland zu verabschieden. Die niedrigen Paketvolumina erlauben keine Fortführung des Betriebs.

Bei LinkedIn teilte Instabee (Nachfolgeunternehmen von Instabox) mit, dass die Schließung des deutschen Betriebs "nach einer gründlichen Bewertung unserer aktuellen Marktposition" erfolge. Man erkenne das "enorme Potenzial des deutschen Marktes" und werde in Zukunft vielleicht zurückkehren.

Im Herbst 2022 fusionierte Instabox mit dem schwedischen Last-Mile-Unternehmen Budbee. Seitdem gehören beide Unternehmen zur Instabee Group.





Instabox-Paketstationen in Hamburg und NRW wieder abgebaut

So berichtete Paketda im April 2023

Im Februar erschienen auf der Website instabox.io zunächst mehrere neue Instabox-Standorte, obwohl eine Insiderin gegenüber Paketda warnte, dass bald ein Rückzug erfolgen wird.

Im April 2023 war es dann tatsächlich soweit: In Hamburg wurden alle Instaboxen abgebaut, und auch die NRW-Standorte verschwanden. Beispielsweise in Solingen, Hilden, Neuss, Düsseldorf, Ratingen, Köln, Langenfeld, Dortmund, Oberhausen, Siegburg und Bonn.

Gegenüber trans.info sagte ein instabox-Manager: "Wir wollen sicherstellen, dass unser Service in Berlin eine sehr hohe Qualität hat, bevor wir wieder in andere Städte expandieren."


Was der Manager nicht sagte: Instaboxen werden grundsätzlich nur durch eigene Kuriere beliefert und nicht von klassischen Paketdiensten. Diese Besonderheit machte das Geschäftsmodell außerhalb Berlins vermutlich unrentabel.

Während die Instabox-Stationen in der Hauptstadt dicht beieinander liegen, erforderte die Belieferung der Stationen in NRW viel längere Touren. Und die Hamburger Instaboxen wurden von Berlin aus beliefert, was ebenfalls hohe Transportkosten verursachte und sich bei einer Handvoll Paketen täglich nicht lohnte.

In den Niederlanden stellte Instabox im November 2022 den Betrieb komplett ein. Das dortige Tochterunternehmen meldete Insolvenz an (Quelle: instabox.nl). Umso interessanter ist die Aufrechterhaltung eines minimalen Geschäftsbetriebs in Deutschland. Kaufmännisch dürfte es für Instabox uninteressant sein, lediglich 32 Boxen in Berlin zu betreiben.

Auch kaum ein Onlinehändler wird den technischen Aufwand betreiben, Instabox in seinen Checkout- & Logistikprozess zu integrieren, nur um Berliner Kunden eine zusätzliche Lieferoption anzubieten.

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Instabox-Abholstationen starten in Berlin, Hamburg und Rheinland

So berichtete Paketda 2022

Vor wenigen Wochen hat das schwedische Unternehmen Instabox die ersten Abholstationen in Deutschland in Betrieb genommen. Sie stehen hauptsächlich in H&M-Läden und Spätis in Berlin. Auch in Essen hat ein Paketda-Leser eine Instabox bei H&M entdeckt.

Abendblatt.de berichtet, dass der Start in Hamburg eigentlich nach Ostern 2022 geplant war. Daraus wurde jedoch nichts. Erst seit Oktober 2022 gibt es Instabox in Hamburg, und zwar in einigen Budni-Drogeriemärkten sowie Edeka-Supermärkten.

Instabox-Abholstationen können nur von speziellen Instabox-Kurieren beliefert werden und nicht von DHL, Hermes & Co. Aus diesem Grund funktioniert Instabox nur mit wenigen Onlineshops. Die Ware muss vom Verkäufer nämlich direkt an das Instabox-Lager übergeben werden.

Das ist zurzeit bei H&M sowie & Other Stories möglich. Als Kunde wählt man direkt im H&M-Bestellprozess eine Instabox als Lieferadresse aus und bekommt anschließend einen Abholcode per SMS zugeschickt. Es ist keine App und keine Registrierung für Instabox notwendig.

In Schweden liefert Instabox an allen 7 Wochentagen aus. 89% der Lieferungen erfolgen taggleich. Das funktioniert in Deutschland noch nicht. Als Kunde muss man mit 1 bis 4 Tagen Lieferzeit rechnen.

Die Lagerfrist in der Instabox beträgt 3 volle Kalendertage (Feiertage zählen als halbe Tage). Positiv ist, dass man als Empfänger noch kurzfristig die Lieferadresse ändern kann und bei Bedarf die Lagerfrist verlängern kann.

Auch Rücksendungen sind mit Instabox möglich. Der Rückgabewunsch lässt sich in der Instabox-Sendungsverfolgung anklicken. Daraufhin bekommt man einen Code mitgeteilt, der aufs Paket geschrieben werden muss. Zusätzlich erhält man eine Öffnungs-PIN, um die Retoure in eine Instabox einzulegen.

Im Dezember 2021 schrieb die Wirtschaftswoche, dass Instabox in 2022 ungefähr 1000 Paketautomaten aufstellen will. Angekündigt war dies für Berlin, Hamburg und das Rheinland (Logistikzentrum in Düsseldorf).

Instabox-Gründer Alexis Priftis zur Wirtschaftswoche: "Deutschland ist einer der größten Märkte in Europa, es ist auch ein sehr wettbewerbsstarker Markt. Aber wir sind zuversichtlich, dass die Verbraucher in Deutschland unseren Service schätzen werden."

Mehr Infos unter instabox.io. Instabox im Paketda-Praxistest: Hier bei Youtube ansehen.


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