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Getestet: Muss man bei Hermes mit dem Finger oder per Stift unterschreiben?



Update vom März 2020: Aus Hygiene-Gründen müssen Hermes-Kunden nicht mehr auf dem Scanner unterschreiben. Wie die neue, kontaktlose Zustellmethode funktioniert, haben wir hier beschrieben: Corona-Maßnahme: Hermes-Zusteller fotografieren Paketlabel mit Unterschrift vom Kunden.


Im Mai 2019 haben die Paketda-Versandtester einige Hermes-Pakete unter die Lupe genommen. Eigentlich sollte es nur die Frage gehen, wie oft Kunden bei Hermes mit dem Finger unterschreiben müssen. Doch der Test brachte noch weitere Erkenntnisse.

Der Unterschriftstest

19 Versandtester haben sich freiwillig gemeldet, um ein Hermes-Paket in einem Paketshop ihrer Wahl zu empfangen. Zur Auswertung hat jeder Tester mitgeteilt, ob er im Paketshop per Finger oder Stift unterschrieben hat.

Die neue Finger-Unterschrift bei Hermes führt bei manchen Kunden zur Verwirrung (vgl. rnz.de). Im Paketda-Forum gab es ebenfalls schon Einträge zu dem Thema (Beispiel). Bei Twitter beschwerte sich jemand darüber, dass eine Unterschrift per Finger unhygienisch sei (twitter.com).

Das Ergebnis des Paketda-Versandtests ist zufriedenstellend. Die Mehrheit der Paketshop-Scanner war mit Stiften ausgestattet. 76% der Tester unterschrieben per Stift und 24% unterschrieben per Finger. Zwei Pakete fielen aus der Wertung, weil sie im Shop nicht auffindbar waren.


Pakete im Shop nicht abholbar

Zwei Versandtester konnten ihre Pakete im Paketshop nicht abholen, weil sie dort angeblich nicht vorhanden waren. Eines dieser Pakete hat Hermes retourniert, das andere ist verschollen. Bei Rücksendungen überklebt Hermes das ursprüngliche Label mit einer neuen Paketnummer, deshalb sind Retouren nicht verfolgbar.

Ebenfalls ärgerlich: Der Hermes-Kundenservice meinte bei drei Anfragen, der Name des Empfängers fehle in der Paketshop-Anschrift und deshalb sei keine Aushändigung des Pakets möglich. Trotz Gegenbeweises beharrte Hermes darauf.

In der Realität war die Situation vermutlich so, dass der Paketshop unordentlich organisiert ist und das Paket deshalb nicht herausgeben konnte. Auf dem retournierten Paket befand sich nämlich ein "Lagerfrist überschritten"-Aufkleber, aus dem hervorgeht, dass das Paket im korrekten Shop lagerte.


Hermes-Logistikcenter Hamburg bringt keinen Vorteil

Im Frühjahr eröffnete Hermes ein neues Logistikcenter in Hamburg, das laut Otto-Vorstandsmitglied Kay Schiebur hohe Anforderungen "hinsichtlich Flexibilität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit" erfülle (Quelle). Eigentlich wollte Hermes durch den Bau mehrerer neuer Logistikcenter die Liefergeschwindigkeit erhöhen (Paketda berichtete).

Im Paketda-Versandtest war davon nichts zu merken. Alle 19 Pakete wurden im Logistikcenter Hamburg als Ausgangsort bearbeitet, und 17 von ihnen durchliefen auf dem Weg zum Zielort mindestens ein weiteres Logistikcenter als Zwischenstation.

Die 17 Pakete fuhren von Hamburg also nicht direkt zum Logistikcenter der Zielregion sondern wurden unterwegs ausgeladen, wiederholt sortiert und in einen neuen LKW eingeladen. Das wäre vermeidbar, wenn alle Logistikcenter per Direktverkehr miteinander verbunden wären. In der Praxis trifft das offenbar nicht zu.

Die beiden einzigen Pakete, die im Versandtest ihre Ziel-Logistikcenter direkt erreichten, waren nach Hannover und Hamburg adressiert.


Liefergeschwindigkeit

Weil das Logistikcenter Hamburg keinen Geschwindigkeitsvorteil bringt, gab es bei der Transportdauer keine positiven Überraschungen:

  • Nach 1 Werktag am Ziel: 1 Paket (Start und Ziel war Hamburg)
  • Nach 2 Werktagen am Ziel: 4 Pakete (21%)
  • Nach 3 Werktagen am Ziel: 11 Pakete (58%)
  • Nach 4 Werktagen am Ziel: 2 Pakete (11%)
  • Nach 5 Werktagen am Ziel: 1 Paket (5%)

Zur Berechnungsweise: Es zählt der Zeitraum zwischen Eingang im Logistikcenter Hamburg und der Hinterlegung im Ziel-Paketshop.


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