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Russische Post hilft Bürgern beim Auslandsshopping


Der Postverkehr mit Russland ist nur noch mit staatlichen Postgesellschaften möglich; in Deutschland also mit Deutsche Post DHL. Private Paketdienste wie UPS, FedEx und DHL Express haben internationale Transporte nach Russland eingestellt. Infolgedessen liefern amerikanische und europäische Onlineshops kaum noch nach Russland.

Mit einem Weiterleitungsservice der Russischen Post in Berlin kann die Liefersperre aber umgangen werden. Kunden aus Russland registrieren sich auf pochtaglobal.ru. Dieser Service nutzt den Lagerstandort der Russischen Post in Berlin (Foto bei Google Maps). Onlineshops schicken die Waren zuerst dorthin, anschließend leitet die Russische Post die Pakete an die Empfänger in Russland weiter. Lieferzeit: 2 Wochen.

Die Ausfuhrsanktionen der EU und USA werden laut Website berücksichtigt. So dürfen nur Dinge für den privaten Bedarf gekauft werden, und die Wertobergrenzen müssen beachtet werden. Smartphones sind beispielsweise bis 750 Euro erlaubt, Bekleidung bis 300 Euro, Foto- und Videokameras bis 1000 Euro.




Postverkehr mit Russland weiterhin möglich

Die Deutsche Post AG hat mitgeteilt, ihr Geschäft in Russland einzustellen. Aber der Versand von Briefen und Paketen ist davon nicht betroffen. Es ist weiterhin möglich, Briefe und Pakete zwischen Deutschland und Russland zu versenden.

Die Deutsche Post ist in Russland mit der Tochtergesellschaft DHL Express aktiv. DHL Express hat mit der Zustellung gewöhnlicher Briefe und Pakete nichts zu tun, sondern liefert nur teure Expresspakete (hauptsächlich von Firmenkunden).

In Deutschland abgeschickte Briefe und Pakete werden in Russland von der russischen Post ausgeliefert. Die Lieferzeit beträgt zwar mehrere Wochen, aber es gibt keinen Versandstopp.

Einige Medien berichten, dass die Deutsche Post die Briefzustellung in Russland eingestellt habe. Diese Meldung ist falsch und verdreht. Die Deutsche Post liefert in Russland sowieso keine Briefe aus. Das erledigt die russische Post, und es gibt keinen Stopp.



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Situation beim Postverkehr mit Ukraine und Russland

Russland: Briefe und DHL-Standardpakete zwischen Deutschland und Russland sind in beiden Richtungen möglich. Pakete von Russland nach Deutschland benötigen zurzeit ca. 3 Wochen, egal ob EMS-Expresspaket oder Standardpaket.

Ukraine: DHL-Standardpakete Richtung Ukraine nimmt DHL zwar an, nach unseren Beobachtungen ist der Weitertransport aber ungewiss und dauert lange. Nach Praxiserfahrungen eines Paketda-Nutzers ist mit ca. 4 Wochen Lieferzeit zu rechnen (Versandart: Warenpost International).

DHL Express Ukraine: Per Stand September 2022 befördert DHL Express Pakete zwischen Deutschland und der Ukraine. Mehr Infos hier.

Am 09.03. erklärte Postchef Frank Appel zu Briefsendungen in die Ukraine: "Wir bringen die Sendungen bis an die Grenze, dort werden sie von der ukrainischen Post übernommen. Es ist regional sehr unterschiedlich, ob die Zustellung in der Ukraine noch funktioniert."


International haben mittlerweile mehrere Postgesellschaften Solidaritäts-Briefmarken herausgegeben oder planen dies. Beispielsweise in Österreich, Litauen und Polen. In Deutschland ist mit einer Sonderbriefmarke eher nicht zu rechnen, weil alle Briefmarken eines Jahres im Voraus festgelegt werden. Sogar die Themen für 2023 stehen schon fest (vgl. bundesfinanzministerium.de).

Bemerkenswert ist auch, dass mittlerweile 14 Postgesellschaften den kostenlosen Versand von Hilfspaketen in die Ukraine anbieten (vgl. ukrposhta.ua). Deutsche Post DHL ermöglicht diesen Service ebenfalls. Mehr Infos hier.

Per Stand 1. April 2022 kamen laut gpost.ge die meisten Hilfspakete aus Georgien (400 Tonnen), gefolgt von Rumänien (80 Tonnen) und Belgien (40 Tonnen).

Beim Paketversand arbeitete DHL vor Kriegsbeginn mit dem privaten ukrainischen Paketdienst Meest zusammen. Inzwischen scheint DHL Pakete an die staatliche Ukrposhta zu übergeben, wie man am Beispielpaket CY559728322DE sieht.



  • Deutsche Post DHL meldet wegen gesperrter Lufträume längere Lieferzeiten in einige Länder, z.B. Japan, China, Südkorea, Thailand
  • DHL Express hat Importe nach Russland und Belarus eingestellt (Exporte nicht). Quelle
  • Briefe und DHL-Standardpakete nach Belarus werden zurzeit noch angenommen
  • UPS hat alle Transporte von und nach Russland, Belarus, Ukraine eingestellt. Quelle
  • Fedex hat Importe nach Russland gestoppt. Exporte sollen noch funktionieren. Quelle: PDF
  • DHL Paket (Standard) nach Russland funktioniert vermutlich noch, weil landgebunden. Im Tracking erscheinen bislang keine Retouren, sondern gewöhnliche Exportabfertigungen.
  • Keine Infos über Pakete von Russland nach Deutschland. Wahrscheinlich funktioniert der Transport noch, weil er auf der Straße stattfindet.

Ukrposhta: Die staatliche Postgesellschaft der Ukraine hat am 28.02. den Betrieb in nicht umkämpften Regionen und Stadtteilen wieder aufgenommen. Quelle: ukrposhta.ua

Nova Poshta Der private ukrainische Paketdienst "arbeitet dort weiter, wo es sicher und möglich ist." Kunden können Pakete online in sichere Gegenden umleiten lassen. Quelle: novaposhta.ua

Polen: Die polnische Post transportiert Hilfsgüter in Grenzorte, um Flüchtlinge aus der Ukraine zu versorgen. Es handelt sich um Waren aus staatlichen Beständen. Quelle: poczta-polska.pl

Georgien: Die georgische Post transportiert Hilfspakete von Privatpersonen kostenlos in die Ukraine. Quelle: gpost.ge.

Litauen: Im ganzen Land wurde der Verkauf russischer und belarussischer Waren gestoppt. Die litauische Post befördert keine (weiß-) russischen Zeitschriften und Zeitungen mehr. In Postfilialen sollen ukrainische Flaggen verkauft werden. Pro Flagge kommen 5 Euro als Spende der Ukraine zugute. Quelle: post.lt.

Russland: Die Website der russischen Post pochta.ru ist seit Samstag nicht erreichbar. Entweder gibt es Hackerangriffe, oder aus Schutz davor können nur russische Nutzer die Website öffnen. Das Tracking von Postsendungen ist über Drittanbieter möglich wie z.B. parcelsapp.com

Bei Telegram veröffentlichte die russische Post folgende Meldung:

"Die Lieferzeiten für internationale Sendungen werden definitiv verlängert, bei geschlossenem Himmel ist dies unvermeidlich. Falls Postsortierzentren überfüllt sind, werden wir die Annahme von Sendungen vorübergehend aussetzen. Wir verhandeln mit den Postämtern der Nachbarländer, um den Luftpostanschluss möglichst nahe an der russischen Grenze zu vereinbaren. So wird es möglich, die Zeit zu minimieren, indem die Wege der Waren auf Autobahnen und Eisenbahnen verkürzt werden.

Aktuell können wir keine Sendungen in die Ukraine, Moldawien und Zypern annehmen, das sind die Entscheidungen der Empfängerparteien. Wir hoffen, dass diese Entscheidungen rückgängig gemacht und die Kommunikation wiederhergestellt wird.

Innerhalb Russlands sind unsere Logistikwege stabil: Wo nötig haben wir Routen umgebaut, den Lufttransport durch den Landtransport ersetzt, und wir bemühen uns, sicherzustellen, dass situative Zustellrouten die Transitzeit der Postsendungen minimal verlängern.




Kann Russland andere Postgesellschaften noch bezahlen?

Aufgrund der Finanzsanktionen ist es russischen Unternehmen bzw. deren Banken nicht mehr möglich, internationale Zahlungen übers SWIFT-System abzuwickeln. Deshalb kann die russische Post beispielsweise keine Überweisungen mehr an die Deutsche Post durchführen.

Es bleibt abzuwarten, ob bestimmte Länder den Postaustausch mit Russland einstellen, weil sie befürchten, für Leistungen nicht mehr bezahlt zu werden. So eine Entscheidung trifft wohl keine staatliche Postgesellschaft eigenständig. Möglicherweise wird im Weltpostverein eine Lösung gefunden.


Informationen zufolge, die Paketda vorliegen, hat Ukrposhta mit den Postgesellschaften Lettlands, Polens und der Slowakei eine Vereinbarung getroffen, um den Postverkehr aufrecht zu erhalten. Andere Postgesellschaften sollen Sendungen mit Ziel Ukraine zunächst nach Lettland, Polen oder die Slowakei schicken. Ukrposhta beabsichtigt, die Postsendungen dort zu übernehmen.



Ältere Meldungen

Die ukrainische Post schreibt auf ukrposhta.ua:

Aufgrund der Verhängung des Kriegsrechts werden die Ukrposhta-Niederlassungen am 24. Februar zu Ihrer Sicherheit und zur Sicherheit unserer Mitarbeiter nicht arbeiten. Sobald die Situation es zulässt, werden wir Ihnen Ihre Pakete und Renten zukommen lassen und sie in der Zwischenzeit aufbewahren.

Bitte beachten Sie, dass der Himmel über der Ukraine derzeit für den Flugverkehr gesperrt ist. Wir beobachten die Situation und werden für unsere Kunden Transportmöglichkeiten am Boden entwickeln.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und wünschen allen Frieden!

Laut aerotelegraph.com sind 11 russische Flughäfen bis zum 2. März geschlossen, die sich in Grenznähe zur Ukraine befinden. Update: Die Sperrung wurde bis 20. März verlängert. Quelle

Die russische Post hat auf pochta.ru ein Statement veröffentlicht, in dem von Krieg keine Rede ist:

Das Unternehmen und seine Dienstleistungen arbeiten normal, jedoch können sich die Lieferzeiten in einigen Gebieten verlängern.

Wir haben die Strecken aufgrund der Einstellung des Flugverkehrs in einigen Städten bereits umgebaut und bemühen uns, temporäre Strecken optimal zu gestalten und die Transitzeit der Postsendungen minimal zu verlängern. Sortierzentren arbeiten ohne Unterbrechung.

Aufgrund des Betriebsstopps von Ukrposhta stellt die russische Post vorübergehend die Annahme von Sendungen in die Ukraine ein, da der Direktversand zwischen den Ländern geschlossen ist. Entscheidungen über die Möglichkeit der Zustellung bereits angenommener Sendungen werden in naher Zukunft getroffen.

Die ukrainische Post ist der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes. In der Ukraine gibt es mehr Post- als Bankfilialen (11.500 vs. 10.000). Allerdings ist Ukrposhta nicht die größte Postgesellschaft. Sie befördert weniger als die Hälfte der Paketmenge des privaten Wettbewerbers Nova Poshta (Quelle). Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen eine mobile Postfiliale in Containerform und einen neuen Sortierroboter der Öffentlichkeit präsentiert (novaposhta.ua).






DPD stellt Geschäft in Russland ein

Am 11. Mai 2022 gab DPD bekannt, sich vom russischen Markt zurückziehen (Pressemeldung). Das dortige Geschäft mit ca. 3000 Mitarbeitern wird verkauft. Dabei wird DPD vermutlich einen Verlust machen, weil auch andere europäische Unternehmen beim Rückzug aus Russland lediglich einen Bruchteil des echten Firmenwertes erhielten. Ende 2021 betrug der Wert von DPD Russland 128 Millionen Euro.

Am 3. März 2022 erschien auf der Website dpd.ru noch eine Pressemitteilung, die Zuversicht verbreitete. Übersetzter Wortlaut:

DPD in Russland, ein führender Logistikdienstleister, gibt bekannt, dass Pakete weiterhin wie gewohnt angenommen, ausgegeben und zugestellt werden.

Änderungen betreffen die Luftzustellung: Aufgrund der Einführung vorübergehender Beschränkungen für Flüge zu Flughäfen im Süden und zu einigen zentralen Regionen Russlands bis zum 14. März 2022, 03:45 Uhr Moskauer Zeit, erfolgt die Zustellung dorthin per Bodentransport.

Der Export und Import von Paketen zu internationalen Zielen mit Ausnahme der EAWU-Länder wurde vorübergehend ausgesetzt, während die Zollabfertigung von Sendungen für das B2B-Segment fortgesetzt wird. Die Zollabfertigung und Zustellung von Paketen aus ausländischen Online-Shops in ganz Russland wird ebenfalls fortgesetzt.

Empfänger können in der DPD Mobile App den aktuellen Status der Sendungen einsehen und den gesamten Zustellprozess verwalten: online eine Bestellung aufgeben, verfolgen und bezahlen, Lieferdatum und -adresse selbst ändern und bei Bedarf eine Retoure veranlassen. Um mit Bestellungen zu arbeiten, haben Kunden Zugriff auf ein persönliches Konto auf der DPD-Website.

Nikolay Voinov, Generaldirektor von DPD in Russland: "DPD ist nach wie vor ein zuverlässiger Partner bei der Zustellung von Sendungen für Unternehmen und erfüllt alle seine Verpflichtungen gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. DPD ist seit mehr als 30 Jahren auf dem russischen Markt präsent, wir haben verschiedene schwierige Zeiten in der Wirtschaft des Landes erlebt und wissen, wie wir uns an veränderte Marktbedingungen anpassen müssen. Unternehmen brauchen heute mehr denn je zuverlässige Partner, um die Kontinuität des Betriebs zu gewährleisten - Lieferung von Waren, Inkasso von Geldern, umfassender Service für Empfängerkunden. DPD in Russland garantiert einen unterbrechungsfreien Betrieb und die vollständige Erfüllung seiner Verpflichtungen. Unsere Kunden können beruhigt sein: Ihr Geschäft und Ihre Sendungen sind in sicheren Händen."


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