Hermes überführt die neu designte Sendungsverfolgung langsam in den Normalbetrieb. Sie wird noch nicht jedem Besucher von myhermes.de angezeigt, aber wer möchte, kann sie direkt hier ansteuern: myhermes.de/empfangen/ sendungsverfolgung_track_trace/
Im Vergleich mit dem alten Hermes-Tracking fällt sofort auf, dass überregionale Logistikcenter (LC) kaum noch angezeigt werden. Es erscheinen hauptsächlich die kleineren Verteilzentren.
Ausnahme: Wird ein Paket direkt in einem Hermes-Logistikcenter eingeliefert, wie es Versandhändler tun, so erscheint das Logistikcenter der Absenderregion inklusive Standortangabe im Tracking. Das ist eine Verbesserung zum früheren Tracking, wie der Vergleich zeigt (Abbildung links: alt, rechts: neu).
Über Hermes-Paketshops verschickte Sendungen bekommen keine Statusmeldungen aus Logistikcentern. Es gibt nur eine Meldung aus der Absender- und Zielregion. Das kann zur Folge haben, dass sich das Tracking ein oder zwei Tage lang nicht aktualisiert, während das Paket die Logistikcenter durchläuft.
Immerhin zeigt Hermes überhaupt Standorte in der neuen Sendungsverfolgung an. Während einer früheren Testphase wurden die nämlich entfernt (Paketda berichtete, siehe unten).
Positiv ist auch, dass die Zustellung an einen Nachbarn deutlich signalisiert wird. Nach Eingabe der Empfänger-PLZ erscheint der Name des Nachbarn. So ein Hinweis fehlte in der alten Sendungsverfolgung:
Fazit zur neuen Hermes-Sendungsverfolgung
Nach monatelanger Vorbereitungs- und Testphase kann sich die Hermes-Sendungsverfolgung sehen lassen. Das Design ist eine angenehme Verbesserung zur Vorgängerversion. An die umgekehrte, zeitliche Reihenfolge der Statusmeldungen muss man sich erst gewöhnen.
Dass für Privatpakete keine Logistikcenter mehr angezeigt werden, ist schade, aber verschmerzbar. Notfalls kann man Hermes bei Twitter kontaktieren und die LC-Durchläufe erfragen.
Eine noch offene Frage ist, wie aussagekräftig und hilfreich die neue Sendungsverfolgung bei Problempaketen sein wird. Was zeigt das Tracking an, wenn ein Paket herumirrt oder im Ausland festhängt? Wie werden Nutzer über Adressprobleme informiert?
Spannend ist auch die Frage, ob Paketshop-Einlieferungen und Annahmeverweigerungen im neuen Tracking angezeigt werden. Diese Informationen waren vor Jahren mal im Hermes-Tracking verfügbar, wurden dann jedoch entfernt.
Altes und neues Tracking im Vergleich
Der folgende Screenshot zeigt ein klassisches Privatkundenpaket. Die Bearbeitung im Logistikcenter am 17.07.2021 erscheint in der neuen Sendungsverfolgung nicht.
Der nächste Screenshot zeigt ein Paket, das elektronisch angekündigt und noch nicht von Hermes bearbeitet wurde. Gut ist, dass die bevorstehenden Transportschritte in Hellgrau angezeigt werden. Der Empfänger kann den Lieferprozess dadurch besser abschätzen.
Das nachfolgend dargestellte Privatkundenpaket geht zur Insel Wangerooge. Hier ist bemerkenswert, dass die Abholung aus dem Paketshop (15.07., 10:42 Uhr) im neuen Tracking nur so lange angezeigt wurde, bis das Paket im Verteilzentrum der Absenderregion einging. Anschließend verschwand diese Statusmeldung.
Als letztes der Verlauf eines Chinapakets. Typisch ist der lange Zeitraum zwischen elektronischer Vorankündigung und der tatsächlichen Bearbeitung bei Hermes. Im alten Tracking wurde eine Verzögerungsmeldung angezeigt ("... bisher nicht am Hermes Verteilzentrum eingetroffen"), im neuen Tracking gibt es das nicht. Stattdessen weckt das neue Tracking falsche Hoffnungen, weil eine "voraussichtliche Zustellung in 1 - 3 Tagen" angekündigt wird. Für Chinapakete eine Fehlprognose.
So berichtete Paketda Anfang Juli 2021
Hermes testet weitere Neuerungen im Tracking
Paketda-Leser Robin hat das Glück (oder Pech), einer Testgruppe für die neue Hermes-Sendungsverfolgung anzugehören. So bekommt er auf myhermes.de ein neu designtes Tracking angezeigt, das normale Nutzer nicht sehen.
In den allerersten Tests zeigte Hermes im Tracking keinen detaillierten Sendungsverlauf mehr an (Paketda berichtete). Das wurde nun geändert. Es erscheinen wieder Statusmeldungen mit Datum und Uhrzeit. Allerdings fehlen die Standorte der Verteilzentren. Das ist nicht optimal, aber immerhin eine Verbesserung zur ersten Version.
In den Screenshots fällt auf, dass der Sendungsverlauf in chronologischer aber untypischer Reihenfolge angezeigt wird. Normalerweise steht der neueste Status ganz oben im Tracking. Bei Hermes ist es genau umgekehrt. Das ist für Nutzer ungewohnt, weil kein anderer Paketdienst so eine Darstellungsform verwendet.
Man fragt sich, warum Hermes monatelang am Tracking herumbastelt und scheinbar das Rad neu erfinden will. Ein paar Designverbesserung am alten Tracking hätten es auch getan.
Nachtrag: Die neue Sendungsverfolgung hat außerdem einen technischen Fehler. Immer nach der Meldung "Die Sendung wurde von Hermes übernommen" wird gleichzeitig "Die Sendung ist in der Zielregion angekommen" angezeigt. Dabei wurde die Sendung lediglich in der Absenderregion bearbeitet und nicht in der Zielregion.
Der Fehler tritt nicht auf, wenn ein Paket direkt in einem Hermes-Logistikcenter eingeliefert wird (z.B. von einem großen Versandhändler). Dann erscheint "Die Sendung ist in der Zielregion angekommen" zum korrekten Zeitpunkt.
So berichtete Paketda im Dezember 2020
Hermes experimentiert mit reduziertem Tracking
Wer das Tracking unter myhermes.de auf dem Smartphone nutzt, erhält einen Hinweis eingeblendet, eine neue Sendungsverfolgung auszuprobieren. Die findet man hier.
Erschreckend: Die Sendungsverfolgung hat überhaupt keinen detaillierten Sendungsverlauf. Es wird nur das voraussichtliche Lieferdatum angezeigt, ggf. ein Zeitfenster und eine beauftragte Wunschzustellung.
Was mag sich Hermes dabei gedacht haben? Diese neue Sendungsverfolgung hat ähnlich wenig Aussagekraft wie das Brieftracking der Deutschen Post.