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Endgültiger Verkaufsstopp für DHL Paketkasten

DHL Paketkasten
DHL verkauft keine Paketkästen mehr. Das sagte Postchef Frank Appel in einem Interview mit dem Tagesspiegel.

Bereits seit Ende 2018 waren keine Bestellungen mehr auf der DHL-Website möglich. Ursprünglich wollte DHL den Verkauf nur vorübergehend stoppen und Kunden informieren, sobald der Paketkasten technisch weiterentwickelt wieder erhältlich ist.

Das ist nun hinfällig. Der seit 2013 angebotene DHL-Paketkasten wird dauerhaft aus dem Angebot gestrichen. Appel zum Tagesspiegel: "Jetzt müssen wir uns etwas Neues überlegen." DHL würde gern die Anzahl der öffentlichen Packstationen erhöhen, doch die Standortsuche gestaltet sich schwierig.

Der Rückzug von DHL aus dem Paketkasten-Vertrieb betrifft auch das Unternehmen Renz. Dort wurden Standardpaketkästen mit einer speziellen RFID-Elektronik ausgestattet, um sie in DHL-Paketkästen zu verwandeln. Es gab allerdings regelmäßig Berichte über verärgerte DHL-Kunden, die sich über Probleme mit der Paketkasten-Elektronik beschwerten.

Vielleicht zeigt sich DHL in Zukunft ja offener für einen Einstieg beim Parcellock-System, das ursprünglich von DPD, GLS und Hermes gegründet wurde. In der Vergangenheit warb Parcellock vergeblich um DHL als offiziellen Kooperationspartner. Inoffiziell können DHL-Boten trotzdem Parcellock-Kästen nutzen, sofern der Eigentümer dem DHL-Boten einen Öffnungscode mitteilt.

Noch ein interessanter Aspekt aus dem Zeitungsinterview: Frank Appel teilte mit, dass DHL bereits die Paketzustellung direkt hinter die Wohnungstür getestet habe. Dieser Service wird von Amazon in den USA angeboten. In Deutschland scheint es dafür derzeit große Nachfrage oder Akzeptanz zu geben. Appel wörtlich: "Auch hier ist letztlich die Frage, wie groß der Markt von Kunden wirklich ist, die dabei mitmachen würden."


So berichtete Paketda im Januar 2019



DHL-Paketkasten seit Dezember 2018 nicht mehr erhältlich

"Eine Bestellung des DHL Paketkastens ist vorübergehend aufgrund von technischen Weiterentwicklungen nicht möglich." Diese Meldung lesen Interessenten seit Dezember 2018 unter www.dhl.de/paketkasten. Informationen über den DHL-Paketkasten sind auf der Website weiterhin abrufbar, aber bestellbar ist der Kasten nicht.

Aufgedeckt wurde das durch die Redaktion des Schwarzwälder Boten. Die Zeitung berichtete über ein Ehepaar, das sich im September 2018 einen DHL-Paketkasten kaufte. Anfangs funktionierte die Technik, doch Mitte November ließ sich der Kasten nicht mehr öffnen. Der Schwarzwälder Bote schreibt: "Das Ehepaar verlangte eine Notöffnung, weil sich Geschäftsbriefe in dem weißen Kasten befänden." Das passierte allerdings erst Mitte Dezember. Der Techniker nahm den aufgebrochenen Kasten mit und DHL erstattete dem verärgerten Ehepaar den Kaufpreis.

Quellen: Schwarzwälder Bote Bericht 1 | Bericht 2



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So funktionierte der DHL-Paketkasten


Der DHL-Paketkasten wurde im Jahr 2013 erstmals von DHL getestet und im Jahr 2014 folgte der reguläre Verkaufsstart. Es gab 2 Design-Varianten: Das Modell "Classic", produziert von Renz, und das Modell "Modern" mit abgerundeten Ecken. Die "Modern"-Variante wurde von DHL in Zusammenarbeit mit der Firma Polygon GmbH entwickelt.

Der wohl größte Unterschied des DHL-Paketkastens zu Paketkästen anderer Hersteller war, dass der DHL-Kasten ausschließlich für DHL-Zusteller zugänglich war und kontaktlos geöffnet wurde.

Anfangs benötigten Zusteller einen RFID-Chip zum Öffnen. In einer späteren Weiterentwicklung konnten DHL-Zusteller den Kasten auch via Handscanner öffnen. Für DHL-Kunden gab es eine Smartphone-App, die zum Öffnen des Kastens geeignet war und den Batteriestand des Kastens anzeigte.




Warum brachte DHL einen eigenen Paketkasten auf den Markt?

Paketkästen gab vor dem Markteintritt von DHL schon seit vielen Jahren. Doch erst mit dem Engagement von DHL wurden Paketkästen einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Im Laufe der Jahre hat sich die Branche stark weiterentwickelt und zahlreiche mittelständische Unternehmen und Startups brachten eigene Paketkästen auf den Markt.

Ein Nachteil des DHL-Kastens war, dass Zusteller anderer Paketdienste (Hermes, DPD, GLS, UPS) dort keine Pakete einlegen konnten. Ein Vorteil war, dass vom Kunden Retourenpakete in dem Kasten hinterlegt werden konnte, die der Zusteller mitgenommen hat.

Der DHL-Paketkasten war für den Empfang mehrerer Pakete auf einmal geeignet. Den Kasten gab es in den Größen L und XL. Die ungefähren Maße des Innenraums waren beim Modell L: 55x45x25cm und beim Modell XL: 80x50x40cm.




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