In den Tarifverhandlungen für rund 6.000 Mitarbeiter bei der DHL Hub Leipzig GmbH hat die Gewerkschaft Ver.di einige Einigung erzielt. Der Tarifvertrag beinhaltet deutliche Erhöhungen der Löhne und Ausbildungsvergütungen.
Der Vertrag, der eine Laufzeit von 24 Monaten bis April 2025 hat, sieht vor, dass die Beschäftigten im Juni 2023 eine Inflationsausgleichssonderzahlung von 1.500 Euro (anteilig für Teilzeitbeschäftigte) erhalten. Im Juni 2024 folgt eine weitere Einmalzahlung in derselben Höhe. Zudem werden die Entgelttabellen in zwei Schritten um insgesamt 14,5 Prozent erhöht.
Quelle: sat.verdi.de
So berichtete Paketda zuvor
Die Gewerkschaft DPVKOM rief zu einem Warnstreik am Airhub von DHL Express in Leipzig auf. Der Streik lief von Donnerstagabend (11. Mai 19:00 Uhr) bis Samstag, 13. Mai, 8:00 Uhr. Laut DPVKOM legten ca. 300 Beschäftigte die Arbeit nieder, um ihre Tarifforderungen zu bekräftigen. Dadurch sollen ca. 20.000 Expresspakete liegen geblieben sein.
DPVKOM fordert eine 12-prozentige Erhöhung der monatlichen Tabellenentgelte und eine Entgelterhöhung von 500 Euro für alle Entgeltgruppen. Außerdem soll das volle 13. Monatsgehalt ab dem ersten Beschäftigungsjahr gezahlt werden. Quelle: dpvkom.de
Das wird teuer: Streik bei DHL Express
So berichtete Paketda am 08.05.2023
Vom vergangenen Freitagabend (19 Uhr) bis zum Samstagmorgen (8 Uhr) rief die Gewerkschaft DPVKOM zu einem Streik bei DHL Express in Leipzig auf. Laut DPVKOM wurden "mehrere Tausend Express-Sendungen" erheblich verzögert.
Weil DPVKOM eine kleine Gewerkschaft ist, sollte man ihre Aussagen jedoch nicht überbewerten. Die Auswirkungen dürften geringer sein, als wenn die größere Gewerkschaft Verdi zum Streik aufgerufen hätte. Diese Rückschlüsse lassen sich aus den vergangenen Streiks von DPVKOM und Verdi bei Deutsche Post DHL ziehen.
Nachtrag: Ca. 150 Personen beteiligten sich am Streik (Quelle). Die gesamte Mitarbeiterzahl der DHL HUB Leipzig GmbH beträgt mehr als 6.000.
Für die DHL HUB Leipzig GmbH gilt der im März zwischen Deutsche Post DHL und Verdi ausgehandelte Tarifvertrag nicht, deshalb sind dort Streiks erlaubt.
Wie teuer Betriebsunterbrechungen bei DHL Express sind, zeigt eine Sitzblockade vom Sommer 2021. Damals sperrten Aktivisten nachts eine LKW-Zufahrt zum DHL-Airhub Leipzig (Paketda berichtete). Ein DHL-Manager bezifferte den Schaden spontan auf über 1,5 Millionen Euro, weil u.a. Flugzeuge verspätet abgeflogen sind.
Inzwischen schätzt DHL Express den Schaden etwas geringer ein. Das Unternehmen fordert ca. 500.000 Euro von den Sitzblockierern und hat Klage eingereicht. Der Prozess soll am 16. Juni 2023 starten. Quelle: Website der Aktivisten