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Siemens feiert Jubiläum: 50 Jahre automatische Briefsortierung in Deutschland

Am 31. Mai 1965 hat Siemens die erste automatische Briefsortieranlage bei der Deutschen Post in Betrieb genommen. Im Briefzentrum Pforzheim wurde eine Anlage bestehend aus 3 Verteil-Karussellen (sogenannten "Rotunden") aufgebaut und mit 14 manuellen Codierplätzen. Während die Codierplätze heutzutage nur für nicht maschinenlesbare Anschriften gebraucht werden, wurde damals von jedem Brief die Postleitzahl von Hand abgetippt. Anschließend wurde der typische Strichcode am unteren Rand des Briefumschlags aufgedruckt. Anhand dieses Strichcodes erkannte die Sortieranlage das Ziel des Briefes und sortierte ihn in das passende Ausgangsfach.

Ende der 1970er Jahre wurde in Wiesbaden erstmals eine Sortieranlage installiert, die Anschriften automatisch erkennen konnte. Die Erkennungsquote war mit 70% zwar noch gering (im Vergleich zu 90% heute), und es konnten noch keine Handschriften erkannt werden, aber nichtsdestotrotz beschleunigte sich die Briefsortierung dadurch enorm.

Seit 50 Jahren liefert Siemens die Sortiertechnik für die Briefzentren der Deutschen Post. "Siemens-Technologie hat sich über mehrere Generationen von Sortiermaschinen erfolgreich behauptet und sorgt dafür, dass die Post richtig und auch wirtschaftlich sortiert wird.", teilte der Konzern zum Jubiläum per Pressemitteilung mit.

Ein Rückblick auf die Anfänge: Siemens begann die Entwicklung einer automatischen Sortieranlage 1958 in Zusammenarbeit mit dem Posttechnischen Zentralamt. Also sieben Jahre bevor die erste Anlage tatsächlich in Betrieb genommen wurde. 1961 führte die Deutsche Bundespost Postleitzahlen ein und zwar als erste Postverwaltung der Welt. Das Postleitzahlen-System war die Basis für eine automatische Briefsortierung.

Weitere technische Voraussetzungen waren das Aufdrucken eines Strichcodes auf die Briefe sowie das Auslesen dieses Codes. Diese Techniken wurden 1961 im Postamt München 2 erprobt. Für die ersten Versuche wurde eine einfache Anordnung bestehend aus einem Codierplatz und einer Sortiermaschine ohne weitere Förderstrecken verwendet. Größere Anlagenteile wurden 1963 auf der Hannover Messe erstmals präsentiert.

1981 wurde die Briefsortieranlage in Pforzheim durch eine modernere Anlage ersetzt. Diese Sortieranlage war kleiner, leiser und bot den Codierkräften bessere Arbeitsbedingungen. Die Codierkräfte saßen jetzt nicht mehr direkt an der Anlage, sondern bekamen die Sendungen auf einem speziellen Monitor flimmerfrei angezeigt.

Anfang der 1990er Jahre erfolgte die Briefsortierung in allen Teilen Deutschland bereits weitgehend automatisiert. In 53 Briefzentren waren damals Briefsortiermaschinen von Siemens installiert.

Die Deutsche Post DHL startete 2009 eine weitere Modernisierungswelle. Siemens entwickelte eine völlig neue Generation von Standardbrief- und Großbriefsortiermaschinen, die gemeinsam mit den Experten der Deutschen Post DHL optimiert wurden. Diese Maschinen sortierten seitdem viele Milliarden Sendungen: Von der Postkarte über Zeitschriften und Zeitungen bis hin zu kleinen Päckchen, die bis zu 32 Millimeter dick und zwei Kilogramm schwer sein dürfen. Codiert wird heute überwiegend automatisch. Mehr als 90 Prozent der handschriftlichen Adressen werden automatisch erkannt. Briefe und Großbriefe werden außerdem exakt so sortiert, wie sie der Zusteller später auf seiner Route austrägt (Gangfolgesortierung). Briefsortiermaschinen der aktuellen Generation arbeiten auch im Briefzentrum 75 in Pforzheim. Das Zentrum ist ausgelegt, pro Tag 750.000 bis 1,5 Millionen Sendungen zu verarbeiten. Die dort installierten Briefsortieranlagen von Siemens können mehr als 50.000 Sendungen pro Stunde sortieren.

Heute in 2015, 50 Jahre nach der feierlichen Inbetriebnahme der ersten automatischen Sortieranlage für Briefe, ist Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer bei Briefsortieranlagen.

Etwa 23.000 Anlagen mit Siemens-Technik sortieren Postsendungen in über 60 Ländern. Nahezu alle namhaften Postdienstleister weltweit setzen auf Sortiertechnik von Siemens.

Was leistet eine Briefsortieranlage? Hier einige Merkmale der Siemens-Anlage "CFC 3004":

  • Scan der gesamten Briefvorder- und Rückseite bis C4-Format
  • Drehen um die vertikale Achse (switchback)
  • Drehen um die horizontale Achse (twisting)
  • Entwerten des zuvor gedrehten Briefs (damit der Stempel die Briefmarke trifft)
  • Adresslesen (OCR) und videocodieren
  • ID und/oder Zielcode lesen, Barcode drucken und verifizieren
  • Dynamisches Wiegen
  • Entgeltsicherung (Falsch- und Unterfrankierungen erkennen)
  • Label aufbringen
  • Drucken der Nachsendeadresse
  • Gangfolgesortierung


Quelle der Informationen in diesem Artikel: www.logistics-airports-solutions.siemens.com


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