Kanzler besucht Briefzentrum / Leipzig bleibt Billig-Flughafen / Post- und Paketstatistiken


Scholz will Dumpinglöhne in der Postbranche verhindern

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich während eines Besuchs des Briefzentrums in Stahnsdorf gegen Dumping-Löhne bei Postdienstleistern ausgesprochen. Der Betriebsratsvorsitzende Frank Norkus unterstützte diese Forderung und erwartet, dass Lizenzen nur an Postdienstleister vergeben werden, die die gültigen Tarifstandards und Arbeitsbedingungen einhalten. Im Zuge der Postgesetz-Reform soll das bisherige Lizenzierungsverfahren überarbeitet werden.

Kanzler Scholz besichtigte das Briefzentrum und ließ sich eine Sortieranlage für Großbriefe vorführen. Zudem fuhr er mit einem Elektro-Lastenrad und einem E-Lastwagen über das Gelände. Stahnsdorf im Landkreis Potsdam-Mittelmark gehört zum Bundestagswahlkreis von Scholz.

Quelle: www.morgenpost.de



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Flughafen Leipzig viel günstiger als Köln-Bonn

Die LVZ berichtet über neue Start- und Landegebühren am Flughafen Leipzig. Der Flughafen berechnet die Gebühren jetzt anhand der Startzeit und der Geräuschkulisse der Flugzeuge. Dadurch sollen Starts und Landungen in der Nacht teurer werden, außerdem sollen laute Flugzeuge mehr bezahlen müssen. Dies soll den Anwohnerschutz verbessern.

Der Landtagsabgeordnete Marco Böhme sagte zur LVZ, dass die neuen Gebühren eine Mogelpackung sind, weil die "Grundpreise der bisherigen gewichtsbezogenen Entgelte um 18 Prozent gesenkt" wurden. Trotz Nacht- und Lärmzuschlags würden die Kosten für Fluggesellschaften (z.B. DHL Aviation) annähernd gleich bleiben.

Im Vergleich zum Flughafen Köln-Bonn (UPS, FedEx, DHL) ist Leipzig ein Discount-Flughafen. Beispiel: In Köln-Bonn muss ein A300-600F 826,10 Euro mehr bezahlen als in Leipzig. Zusätzlich berechnet Köln-Bonn 1,95 Euro pro 100 kg abgeflogener Fracht, was bei einem Airbus mit 48 Tonnen Fracht zusätzlich 936 Euro bedeutet.



Schweizer bekommen die meisten Briefe, Deutsche die meisten Pakete

Die österreichische Regulierungsbehörde RTR hat ihren "Post Monitor Jahresbericht" veröffentlicht (siehe www.rtr.at). Darin sind u.a. die pro Kopf verschickten Briefe pro Land aufgelistet. Deutschland belegt Platz 5 mit 168 Briefen pro Einwohner im Jahr 2021. Österreich liegt mit 170 Briefen auf Platz 4. Auf dem letzten Platz ist Bulgarien mit 3 Briefen pro Einwohner pro Jahr.

Erstaunlich: Schweden belegt Platz 3 (177 Briefe pro Jahr), obwohl das schwedische Briefporto teuer ist. Ein Standardbrief kostet dort zurzeit 15 Schwedische Kronen (1,28 Euro), und ein Großbrief bis 500g kostet 60 Kronen (5,12 Euro).

Bemerkenswert ist außerdem, dass die Paketmenge 2022 in Österreich um 5,3 Prozent gestiegen ist, während sie in Deutschland um 7,9 Prozent sank. RTR gibt an, dass Bürger in Österreich nach der Corona-Pandemie ihr Bestellverhalten beibehalten haben. In Deutschland gab es hingegen einen umgekehrten Effekt, und die Kunden bestellten weniger online.

Abschließend lohnt ein Blick auf die Menge der pro Einwohner pro Jahr gelieferten Pakete. Deutschland ist Spitzenreiter mit 46,6 Paketen pro Jahr (basierend auf 2020). Bulgarien belegt Platz 2.



Nachtrag und Korrektur: Ein Paketda-Leser wies darauf hin, dass die Daten für Deutschland in der folgenden Tabelle falsch sind und nicht mit den Erhebungen des Branchenverbands BIEK korrespondieren. 2017 betrug das Pro-Kopf-Paketaufkommen in Deutschland ungefähr 40 und nicht 29,7. Die prozentuale Steigerung von 2017 auf 2020 beträgt nur 16,3 Prozent. Der Fehler ist nicht direkt RTR anzulasten, sondern befindet sich bereits in den Ausgangsdaten der EU (Quelle: PDF, Seite 53).


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