Bundesnetzagentur setzt Post mit Beschwerdezahlen unter Druck
Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte die Bundesnetzagentur die Beschwerdezahlen von Postkunden für die Monate Juli und August. Sie waren überdurchschnittlich hoch, weil die Briefzustellung in mehreren Regionen Deutschlands mangelhaft war.
Überraschenderweise hat die Bundesnetzagentur jetzt schon wieder Beschwerdezahlen veröffentlicht, und zwar nur für den Monat September. Knapp 5.000 Post-Beschwerden seien in diesem Monat eingegangen, berichtet tagesschau.de unter Berufung auf die dpa.
Im 3. Quartal 2022, also von Juli bis September 2022, verzeichnete die Behörde 11.500 Beschwerden. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 waren es nur 15.100 Beschwerden.
Weil die Bundesnetzagentur gegen die Deutsche Post keine Bußgelder verhängen kann, hat sie als Alternative womöglich den öffentlichen Druck entdeckt. Früher wurden Beschwerdezahlen nur selten mitten im Jahr veröffentlicht; schon gar nicht monatlich. Vielleicht will die Bundesnetzagentur auch die Aussage der Deutschen Post widerlegen, wonach die betriebliche Lage inzwischen wieder stabil sei. Denn das trifft offenkundig nicht zu.
Deutsche Post erhöht Vergütung für Filialbetreiber
Informationen zufolge, die Paketda vorliegen, erhöht Deutsche Post DHL die "Basisvergütung Postdienstleistungen" um 20 Prozent. Dabei handelt es sich um eine Pauschale, die jeder Filial- bzw. Paketshopbetreiber monatlich erhält. Variable Vergütungen (Provisionen basierend auf dem Verkaufsumsatz) bleiben unverändert und werden zusätzlich zur Basisvergütung gezahlt.
Die Basisvergütung wurde lange Zeit nicht erhöht. Die Deutsche Post argumentiert, dass die Filialpartner in den letzten Jahren "infolge des starken Mengenwachstums im Paketbereich" automatisch mehr Provisionen verdient hätten. Außerdem steigen die Provisionszahlungen mit jeder Preiserhöhung bei Deutsche Post DHL an, weil sie sich prozentual am Umsatz bemessen.
Lidl-Werbung im DHL-Standortfinder
Im Standortfinder in der DHL-App und auf der Postwebsite erscheint neuerdings ein Werbelink bei Packstationen, die an Lidl-Supermärkten aufgestellt sind.
Der Werbelink führt auf lidl.de und ist mit Google-Trackingparametern ausgestattet ("utm_campaign=brand_sk"). Dadurch kann Lidl messen, wie viele Leute die Werbung anklicken. Interessanterweise ist der Link nicht als Anzeige / Werbung gekennzeichnet.
Packstationen, die an Supermärkten von Rewe oder Aldi aufgestellt sind, hat DHL keinen Werbelink spendiert.