DHL-Ludwigsfelde / 45% direkt bei UPS angestellt / UPS kritisiert DHL-Sparsets


Chef von DHL-Ludwigsfelde gewährt Einblicke

Der Chef des DHL-Paketzentrums Ludwigsfelde, Christian Dräger, hat der Märkischen Allgemeinen ein Interview gegeben. Erstaunlich: Entgegen der offiziellen Angabe arbeiten in Ludwigsfelde nicht 550 Menschen für Deutsche Post DHL, sondern nur 422 (262 Festangestellte und 160 Leiharbeiter).

Die bisherige Spitzenleistung von 49.576 Paketen in einer Stunde wurde bei einem Testlauf am 5. April 2022 erreicht. Ludwigsfelde ist das einzige DHL-Paketzentrum mit einem 6-Seiten-Scanner; also auch von der Unterseite. Die Erfassungsqualität ist so gut, dass sogar Strichcodes erkannt werden, die Kunden mit Klebebändern abgedeckt haben.



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Gewerkschaften kämpfen gegen unseriöse Subunternehmen

Im Mitgliedermagazin der Gewerkschaft Verdi wird die weiterhin hohe Subunternehmer-Quote in der Paketbranche bemängelt. Sogar UPS soll weniger als die Hälfte aller Zusteller/innen direkt beim Unternehmen angestellt haben (45 Prozent).

79,6 Prozent der Subunternehmen hätten maximal neun Beschäftigte. Das führt laut Verdi häufig zu Missständen, weil es in solchen Kleinunternehmen i.d.R. keine Betriebsräte und keine Tarifbindung gibt. Außerdem seien viele Zusteller/innen neu zugewandert und würden sich mit dem Arbeitsrecht nicht auskennen.

Verdi fordert eine bessere Ausstattung des Zolls, damit die Paketbranche strenger kontrolliert wird. Die Gewerkschaft DPVKOM fordert, die bereits bestehende Lizenzpflicht für die Beförderung von Briefen auf die Paketbranche auszuweiten. Unzuverlässigen Subunternehmen solle die Lizenz verweigert werden.



UPS gegen Mehrwertsteuer-Privileg für DHL-Sparsets

In einer Stellungnahme zur Reform des Postgesetzes kritisiert UPS, dass DHL-Sparsets von der Mehrwertsteuer befreit sind. Mit DHL-Sparsets können Kunden zwischen 10 und mehr als 100 Paketmarken auf einmal kaufen. Dafür gewährt Deutsche Post DHL einen Rabatt von bis 16% beim Versand innerhalb Deutschlands und bis zu 25% in die EU.

UPS weist darauf hin, dass die Mehrwertsteuerbefreiung für Pakete bis 20kg laut Gesetz nur für Verbraucher gilt. Aber welcher Verbraucher kauft 10, 20 oder mehr Versandmarken auf einmal? In Wahrheit zielen die DHL-Sparsets auf Unternehmer ab, so die Argumentation von UPS. DHL müsse deshalb 19% Umsatzsteuer erheben.

Im Briefbereich gibt es laut UPS schon eine vergleichbare Regelung. Dort sind nur Einlieferungen bis 50 Briefe umsatzsteuerfrei. "Diese angesichts der Massenhaftigkeit des Briefversands doch geringe Zahl lässt es logisch erscheinen, dass ein Wert für Paketsendungen weit niedriger anzusiedeln wäre", schreibt UPS an das Bundeswirtschaftsministerium.

Quellen: PDF bmwk.de | bundesfinanzministerium.de




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