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Lastenräder müssen zu oft gewartet werden / DPD Schweiz wieder in den Schlagzeilen / DHL-Bau in Dormagen verzögert

Hermes-Lastenrad


Lastenräder müssen oft zur Wartung

Die Otto Group hat ein sogenanntes Nachhaltigkeitsmagazin veröffentlicht. Die Zeitschrift namens "NOW" ist hier als ePaper verfügbar. Auf gut 100 Seiten werden verschiedene Umweltthemen aus dem Otto-Konzern beleuchtet. Hermes kommt darin auch vor, genauer gesagt der Einsatz von Lastenrädern.

Auf Seite 48 heißt es: "Das Lastenrad hat Vorteile, aber auch eindeutige Nachteile. Bislang müssen die Lastenräder alle zwei Wochen gewartet werden. Im Vergleich zu Autos ist das zu viel."

Dieser Aspekt ist neu und wurde von anderen Paketdiensten noch nicht genannt. Bereits im Oktober 2020 schrieb Hermes in einem Artikel, dass eine Schwachstelle von Lastenrädern die Aufhängung ist - also die Verbindung zwischen Rad und Fahrzeuggestell. "Gerade auf Kopfsteinpflaster verziehen sich die Leichtbaurahmen bei Dauerbelastung sehr leicht.", erklärt der zuständige Hermes-Manager.



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DPD Schweiz: Strafpunkte für verpasstes Zeitfenster

Das Schweizer Fernsehen SRF berichtete am 14.09.2021 über DPD (www.srf.ch). Der Redaktion wurden "interne Dokumente von DPD zugespielt", aus denen die genauen Arbeitszeiten der Zusteller hervorgehen.

Der Vorwurf: DPD sei aufgrund der Scannerdaten bekannt, dass Zusteller teilweise 12 bis 15 Stunden am Tag arbeiten und auf die Mittagspause verzichten würden. DPD schiebt die Verantwortung hingegen auf die Subunternehmer und sagt, es seien "keine konkreten Fälle von entsprechenden Verstößen bekannt".

Der anonyme Informant sagte zum SRF: "Für jedes Paket, das nicht im Zeitfenster zugestellt wird, gibt es Strafpunkte und pro Punkt 50 Franken Lohnabzug für den Fahrer." Das Zeitfenster wird von der Software DPD Predict vorgegeben. 50 Franken entsprechen zurzeit ungefähr 46 Euro.

Im Frühjahr 2021 begann die schweizerische Gewerkschaft Unia eine Kampagne gegen DPD (Paketda berichtete). Anfangs reagierte DPD auf die Vorwürfe nicht. Weil die negative Berichterstattung nicht abreißt, äußerte sich jetzt ein DPD-Manager im SRF und erklärte: "Da müssen wir selbstkritisch sagen, dass wir unsere Überwachungspflichten, die wir gesellschaftlich haben, in der letzten Zeit nicht ausreichend wahrgenommen haben. Wir werden auf die Vertragspartner zugehen und werden Arbeitsverträge, Lohnabrechnungen, Zeiterfassung etc. kontrollieren. Zudem wird es auch Interviews mit Fahrern vor Ort geben."





Was ist eigentlich mit DHL in Dormagen?

Im nächsten Jahr wollte DHL ein neues Paketzentrum in Dormagen in Betrieb nehmen. 2018 unterzeichneten DHL und Dormagens Bürgermeister eine entsprechende Absichtserklärung (Quelle). Für ca. 150 Millionen Euro war ein sogenanntes Mega-Paketzentrum beabsichtigt, in dem 50.000 Pakete pro Stunde sortiert werden können.

Seit 2018 gab es in dieser Sache offenbar keinerlei Fortschritt geschweige denn Bautätigkeiten. Im Sommer 2021 berichtete der Radiosender News 89.4, dass zur Erschließung des Gewerbegebiets erst mal Eidechsen umgesiedelt werden müssen. Das soll 2 Jahre dauern. Anschließend kann evtl. die neue Autobahn-Anschlussstelle Dormagen-Delrath gebaut werden. Und danach soll das DHL-Paketzentrum folgen. Also vielleicht 2025 ...

Nachtrag vom September 2021

Eine ortskundige Leserin merkt zur Sachlage an, dass die neue Anschlussstelle (AS) Delrath noch gar nicht genehmigt ist. Es sei fraglich, ob die Genehmigung überhaupt erfolgen wird, weil DHL den erforderlichen Sicherheitsabstand zur Anschlussstelle nicht einhalten könne. Kritisch sei insbesondere, dass die AS den Sicherheitsabstand zu einem Störfallbetrieb um nahezu 90% unterschreiten werde. Außerdem gebe es auf dem Gelände ein großes Altlastenproblem mit Arsen und Schwermetallen. Überdies bestehe Gefahr durch Qualmwasser wegen der Nähe zum Rhein.

Nachtrag vom Februar 2022

Die Rheinische Post berichtet, dass die Bezirksregierung Düsseldorf den Rhein-Neuss-Kreis aufgefordert hat, die Unterlagen zum Bau der Anschlussstelle Delrath erneut öffentlich auszulegen. Das wurde aufgrund von Änderungen erforderlich und bedeutet laut Zeitungsbericht eine weitere Verzögerung. "Wie lange DHL bereit ist zu warten, ist ungewiss", schreibt die Rheinische Post.





DHL baut ein weiteres Mega-Paketzentrum in NRW

So berichtete Paketda am 30.03.2018

DHL investiert kräftig und baut bis zum Jahr 2022 ein Mega-Paketzentrum in Dormagen. Damit verliert das Attribut "Mega" allmählich seine Berechtigung, weil Mega offenbar der Standard für neu gebaute DHL-Paketzentren ist. Solche Paketzentren zeichnen sich aus durch eine Sortierkapazität von 50.000 Paketen pro Stunde, einen Drei-Schicht-Betrieb mit 600 Mitarbeitern und 13 bis 15 Hektar Grundstücksfläche.

Das erste seiner Art befindet sich in Obertshausen. In Bochum erfolgt im September 2018 die Übergabe eines Mega-Paketzentrums vom Bauherr Bremerbau an DHL. Es dauert dann noch etwa ein Jahr, um die Sortier- und Fördertechnik einzubauen. Das Paketzentrum Bochum soll im September 2019 in Betrieb gehen. Weitere geplante oder im Bau befindliche Standorte sind Ludwigsfelde, der Landkreis Bayreuth sowie Hamburg.

In Dormagen (zwischen Düsseldorf und Köln gelegen) erfolgt ein "Investment von 150 Millionen Euro", wie ein Vertreter der örtlichen WIrtschaftsförderung zur Neuss-Grevenbroicher Zeitung sagte. Das Paketzentrum entsteht im Gewerbegebiet Silbersee. Dafür wird eine eigene Autobahnabfahrt Delrath an der A57 gebaut.


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