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Portoverlust: So erkennt die Post gebrauchte Briefmarken

Screenshot aus Youtube-Video über PixoAnalytics
Einige Menschen denken, dass eine ungestempelte Briefmarke von einem Briefumschlag abgelöst und erneut verwendet darf. Das ist falsch. Einmal aufgeklebte Briefmarken dürfen nicht wieder abgelöst werden. Selbst dann nicht, wenn der Brief überhaupt nicht abgeschickt wurde (ausführliche Erklärung hier).

In Großbritannien soll der geschätzte Schaden durch wiederverwendete Briefmarken in die Millionen gehen. Bei eBay Deutschland findet man unter dem Stichwort "briefmarken ungummiert" zurzeit mehr als 1.000 Angebote. Die Verkäufer erwähnen zwar, dass es sich um Marken zu Sammlerzwecken handelt, die nicht zur Frankierung verwendet werden dürfen, aber ob sich die Käufer daran halten?!

In einer Anzeige bei welt.de erklärt Deutsche Post DHL nun, dass eine Technologie gegen Portobetrug getestet wird. Sie wird unter dem Namen PixoAnalytics vermarktet. Laut www.pixoanalytics.com gehört auch die Österreichische Post zum Kundenkreis.

Im Kern basiert PixoAnalytics auf der Tatsache, dass jedes Stück Papier bzw. jedes Stück Karton so individuell wie ein Fingerabdruck ist. Wird aufgrund dieses "Papier-Fingerabdrucks" im Sortierzentrum der Post erkannt, dass eine Sendung zuvor schon einmal durch die Sortieranlagen gelaufen ist, wird sie aussortiert. Ein Mitarbeiter prüft dann, ob die verwendete Frankierung doppelt genutzt wurde.

PixoAnalytics kann eigenen Angaben zufolge gebrauchte und gefälschte Briefmarken erkennen. Außerdem ist in Zukunft denkbar, dass Kunden Retourenpakete zurückgeben, ohne darauf einen Retourenaufkleber anzubringen. PixoAnalytics erkennt das Paket automatisch wieder und ordnet es dem entsprechenden Onlineshop zu.

In einem Youtube-Video erklären die Erfinder der Technologie, dass in Briefzentren keine zusätzliche Technik eingebaut werden muss. PixoAnalytics nutzt die bereits vorhandenen Kameras, mit denen die Lieferanschriften von Briefumschlägen gelesen werden.

Gerhard Stüber von der Deutschen Post erklärt: "Die gefälschten Wertzeichen werden immer besser, zu unserem Leidwesen. Das heißt, sie sind mit bloßem Auge nicht von unseren Original-Wertzeichen zu erkennen." Postmanager Marc Gittler ergänzt: "Wir implementieren PixoAnalytics, weil wir der Meinung sind, dass uns das die letzte Sicherheit gibt, damit unser Sortierprozess, gerade was Briefe mit Briefmarken betrifft, so sicher ist, dass uns keine Entgeltverluste jetzt und in Zukunft entstehen werden."


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