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TNT Express endlich mit FedEx fusioniert

Fahrzeug von TNT Express
Am 1. Dezember 2021 sind die Paketdienste TNT Express und FedEx juristisch zur FedEx Express Deutschland GmbH, Köln, verschmolzen. Obwohl FedEx den Wettbewerber schon im Jahr 2016 übernahm (Paketda berichtete), gab es fünf Jahre lang eigenständige Unternehmen.

Dem TNT-Logo wurde im Januar 2021 ein Vermerk "will become FedEx" hinzugefügt. Trotzdem bestehen weiterhin getrennte Websites zur Sendungsverfolgung, zur Buchung von Abholungen oder für den Kundenservice. Wer aktuell bei TNT anruft, hört zuerst eine FedEx-Willkommensansage und wird anschließend mit TNT verbunden. Auf der Website tnt-verpackungsshop.de ist das TNT-Logo im Titel verschwunden, auf den Verpackungen ist es aber noch vorhanden.

Wie lange behält FedEx diese doppelgleisige Markenstrategie wohl bei? Auf Kunden wirkt das uneinheitliche Auftreten von FedEx- und TNT eher verwirrend.

Kombiniertes Logo von TNT Express und Fedex
FedEx schrieb Anfang 2021 in einer Pressemeldung, dass in den letzten Jahren hinter den Kulissen "IT-Systeme und wichtige Teile des Luftfracht- und Straßennetzwerks" zusammengelegt wurden. Dadurch wurden Doppelstrukturen von FedEx und TNT abgebaut und Kosten eingespart. Außerdem wurden Mitarbeiter "in den operativen Teams und Back-Office-Funktionen" entlassen.

Die beiden Luftfracht-Hubs in Paris und Liège (Lüttich, Belgien) wurden auf ein Dual-Hub-Modell umgestellt. Diese Entscheidung traf FedEx, weil man in den USA mit dem gleichen Modell gute Erfahrungen gemacht hat. In Memphis befindet sich ein "Super Hub" und in Indianapolis ein kleineres "National Hub".

Das französische Drehkreuz am Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle dient als primäres Drehkreuz, das alle europäischen FedEx-Hubs anbindet. Das Air-Hub in Lüttich wurde auf den Status als sekundäres Drehkreuz zurückgestuft. FedEx-Express-Manager Dave Canavan:

"Die Umstellung auf ein Dual-Hub-Modell ist für uns ein strategischer Vorteil: Es verbessert die Wettbewerbsfähigkeit unseres Expressgeschäfts, bietet uns Flexibilität und erhöht unsere Wachstumschancen. Diese beabsichtigten Veränderungen sind absolut notwendig, um uns auf den richtigen Weg zu bringen. Wir verstehen jedoch sehr gut, dass unsere Teammitglieder, insbesondere in Lüttich, sich Sorgen um ihre Zukunft machen werden. Wir werden alles tun, um diese Konsultationen konstruktiv zu führen, mit einer Haltung der Zusammenarbeit und der Fürsorge für die Betroffenen."



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Ursprünglich wollten TNT und UPS fusionieren

Im Jahr 2012 plante UPS die feindliche Übernahme seines europäischen Wettbewerbers TNT Express. Anfangs sträubte sich das Management von TNT gegen die Übernahme, willigte aber schließlich ein. 5,2 Milliarden Euro sollte die Transaktion kosten.

Im Jahr 2013 führte die EU-Kommission eine wettbewerbsrechtliche Prüfung der angestrebten Fusion durch und fällte ein negatives Urteil. Die Kartellwächter befürchteten, dass ein neuer Mega-Paketdienst aus UPS + TNT zu viel Marktmacht bekäme. Deshalb wurde die Fusion verboten. "Durch die Übernahme könnte der Wettbewerb im Expressdienst zum Schaden der Verbraucher eingeschränkt werden", sagte EU-Kommissar Joaquin Almunia.


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