Als die Thüringische Landeszeitung kürzlich über die DHL-Ermittlungsstelle in Apfelstädt berichtete, hieß es in einem Nebensatz, dass "ab September in Apfelstädt neben Paketen auch Briefe bearbeitet" werden.
Paketda-Leser Marco Klass hat jetzt einen "Fotobeweis" für diese Aussage, denn er bekam einen unzustellbaren Brief vom Servicecenter in Apfelstädt zurückgesandt. Der Briefumschlag trägt oben links die Anschrift der Briefermittlung in Marburg. Aber auf dem weißen Etikett steht die Anschrift aus Apfelstädt (Sülzenbrücker Str. 7, 99192 Nesse-Apfelstädt).
Unklar ist, ob die Ermittlungsstelle Marburg fortbesteht, oder durch den Standort Apfelstädt komplett ersetzt wurde. Das von der Post in Marburg genutzte Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird nur noch teilweise genutzt. Früher befanden sich darin u.a. ein Zustellstützpunkt, eine Postfach-Anlage und eine eigene Kfz-Werkstatt für Postautos. Der letzte Stand war, dass 100 "Briefermittler" in der ehemaligen Hauptpost in Marburg arbeiten.
Im Jahr 2020 beabsichtigte die Stadt Marburg einen Rückbau der Kfz-Wartungshalle und die teilweise Bebauung von Freiflächen mit Wohnungen. Dazu kam es bislang jedoch nicht.
Möglicherweise dient die Bearbeitung unzustellbarer Briefe in Apfelstädt auch der Entlastung der Polizei in Cölbe (nördlich von Marburg). Dorthin wurden bislang nämlich alle Briefsendungen abgegeben, in denen die Deutsche Post verbotene Inhalte wie z.B. Drogen und Waffen gefunden hat. Wird in Apfelstädt Verbotenes gefunden, so ist die Polizei Gotha zuständig.