Morgenpost & Co: Warum haben viele Zeitungen »Post« im Namen?

Zeitungen mit Post im Namen

Die Post gilt als Mutter der Zeitungen, weil sich früher in Poststationen (quasi Gaststätten) Reiter aus allen Himmelsrichtungen trafen, um ihre Pferde zu wechseln. Die Postmeister, die die Neuigkeiten der Reiter mitbekamen, verkauften diese Nachrichten in Form von Zeitungen an Leute in der Umgebung.

Berliner Morgenpost, Rheinische Post, Westfalenpost, Schwäbische Post .... Warum heißen viele Zeitungen so, obwohl sie gar nichts mit der Deutschen Post zu tun haben? Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Ende des 15. Jahrhunderts wurden Postsendungen durch Pferd und Reiter transportiert. Daraus entwickelte sich ab ca. 1550 ein festes Streckennetz aus Poststationen und Reitern, die regelmäßig zwischen den Stationen verkehrten.

Über das Postwesen, das auch große europäische Städte miteinander verband, wurden nicht nur Briefsendungen verbreitet sondern auch Nachrichten über allgemeine Begebenheiten. Details dazu bei spiegel.de.

Inhaber von Gaststätten, in denen die Postreiter ihre Pferde wechselten, schnappten diese Neuigkeiten auf und verkauften sie als gedruckte Zeitungen. Auf Richtigkeit wurden die Nachrichten übrigens nicht geprüft und die Herausgeber übernahmen keine Haftung. Laut Wikipedia soll daraus der bis heute gültige Informantenschutz der Presse entstanden sein.

Übrigens: Warum heute noch viele Gaststätten "Zur Post" oder ähnlich heißen, dürfte jetzt auch klar sein. Es waren ehemalige Poststationen oder Posthaltereien, in denen Pferde für den Posttransport umgespannt wurden und Postreiter übernachten und essen konnten.


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