Gleichzeitig abgeschickte Pakete werden nicht zwangsläufig gleichzeitig zugestellt. Die Pakete werden beim Transport voneinander getrennt und separat bearbeitet.
Ursache ist die überwiegend maschinelle Paketbearbeitung. Es ist nicht möglich, einzelne Kartons in den Sortieranlagen ständig beieinander zu halten.
► Ein Sonderfall sind sogenannte Mehrpaketsendungen (MPS), die Firmenkunden buchen können. Verschickt ein Onlineshop eine aus 4 Kartons bestehende Mehrpaketsendung, dann bekommt der Empfänger die Lieferung erst, wenn alle 4 Kartons in der Zielregion angekommen sind.
Beispiel: 3 von 4 Kartons treffen einen Tag nach dem Abschicken im Sortierzentrum der Zielregion ein. Das 4. Paket hängt noch in der Absenderregion fest, weil es die LKW-Abfahrt in die Zielregion verpasst hat. Die drei anderen Pakete bewahrt der Paketdienst so lange auf, bis das vierte Paket ebenfalls in der Zielregion eingetroffen ist. Erst dann verlädt der Zusteller alle 4 Pakete ins Zustellfahrzeug und bringt sie zum Empfänger.
Wird keine Mehrpaketsendung beauftragt, werden die Pakete sofort ausgeliefert, sobald sie in der Zielregion angekommen sind. Im vorgenannten Beispiel würde das bedeuten: 3 von 4 Paketen erhält der Empfänger nach einem Tag. Das vierte Paket erhält er später nachgeliefert.
Bei Paketen von außerhalb der EU kann kein zusammenhängender Versand beauftragt werden. Deshalb kommt es häufig vor, dass beispielsweise Bestellungen aus China oder USA zeitgleich verschickt werden, aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten beim Empfänger in Deutschland ankommen.
► Bei internationalen Paketen ist die Zollabfertigung ein zusätzlicher Faktor, der die Lieferzeit beeinflusst. Einige Sendungen werden sehr schnell vom Zoll abgefertigt und sozusagen durchgewunken. Andere Sendungen landen mit Pech in einer Stichprobenkontrolle des Zolls und brauchen 3-4 Wochen für die Abfertigung. Daher kommen die unterschiedlichen Lieferzeiten für gleichzeitig abgeschickte Pakete.