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Kosten farbige Briefumschläge mehr Porto?

Farbige Briefumschläge
Briefumschläge mit kräftigen Farben sind für die Sortiermaschinen der Deutschen Post problematisch. Und zwar auch dann, wenn sich die Adresse mit starkem Kontrast vom Briefumschlag abhebt (z.B. schwarze Schrift auf gelbem Grund).

Ursache ist der sogenannte Zielcode, der von den Sortiermaschinen am unteren Rand eines Briefumschlags aufgedruckt wird. Im Zielcode ist die Lieferanschrift verschlüsselt.

Briefumschlag mit Zielcode
Für den Zielcode wird eine neon-orange Tinte verwendet. Sie ist auf farbigen Briefumschlägen nicht erkennbar, so dass keine automatische sondern eine manuelle Sortierung von Hand notwendig ist. Diesen erhöhten Aufwand lässt sich die Deutsche Post mit einem höheren Porto bezahlen (also Kompaktbrief für 1,00 Euro statt Standardbrief für 0,85 Euro).

Umschläge in einfarbigen Pastellfarben sind vom höheren Porto nicht betroffen. Außerdem gibt es laut derwesten.de wohl eine Toleranzgrenze von 5 Umschlägen. Wer als Privatperson weniger als 5 farbige Briefe verschickt, bezahlt mit Glück nur das Standardbrief-Porto. Aber ohne Garantie.

In einem Forum für Onlinehändler (www.sellerforum.de) wird berichtet, dass sogar für braune Luftpolsterumschläge Nachporto berechnet wurde, weil sich die Anschrift unzureichend vom braunen Untergrund abhob. Weiße Luftpolsterumschläge sollen besser sein.

Im Portoberater der Deutschen Post erscheint folgender offizieller Hinweis:

"Der Umschlag muss weiß oder in einfarbigen Pastelltönen gehalten sein. Bei der Verwendung eines farbigen Umschlags empfehlen wir die Nutzung eines weißen Adressaufklebers."

Hinweis der Deutschen Post zu farbigen Briefumschlägen

Gegenüber noz.de sagte eine Postsprecherin 2019, dass man "bis vor einiger Zeit farbige Umschläge im normalen Postversand toleriert" habe. Weil allerdings immer mehr farbige Umschläge verschickt werden, kontrolliert die Post nun wohl strikter. Unzureichend frankierte Briefe werden an den Absender zurückgeschickt, damit dieser sie nachfrankieren kann.

Bei der Firma Otto Theobald gibt es farbige Briefumschläge, die von der Deutschen Post hinsichtlich Maschinenfähigkeit getestet und zertifiziert wurden. Bei Verwendung dieser zertifizierten, farbigen Briefumschläge muss also kein erhöhtes Porto bezahlt werden.



Offizielle Farbtabelle der Deutschen Post

Die Deutsche Post hat ein PDF mit einer Tabelle zulässiger Farbtöne für Briefumschläge veröffentlicht. Nachfolgend ist ein Ausschnitt des Dokuments abgebildet.

Beim Symbol "doppelter Kasten" können Sie sicher sein, dass Umschläge mit diesem Farbton maschinell lesbar sind. Das betrifft sowohl die Lesbarkeit der Anschrift als auch des Frankiervermerks (Matrixcode). Das Symbol "einfacher Kasten" bedeutet, dass Matrixcodes auf solchen Farben nicht lesbar sind.

Farbtabelle für Umschläge der Deutschen Post

Zusammenfassung:

Muss ich für bunte Briefumschläge mehr Porto aufkleben?

Ja, Briefumschläge mit einem kräftigen Farbton kosten mehr Porto, weil die Anschrift darauf nicht automatisch lesbar ist. Ein farbiger Standardbrief kostet deshalb 1,00 Euro Porto. Es gibt eine Ausnahme: Zarte Pastellfarben sind für die Deutsche Post in Ordnung. Pastellfarbene Briefe kosten das normale Porto in Höhe von 0,85 Euro.

Die Bundesnetzagentur (Aufsichtsbehörde der Deutschen Post) beanstandet das erhöhte Porto für farbige Umschläge übrigens nicht. Auf der Website der Behörde heißt es:

Adressangaben auf bunten Umschlägen sind für die Sortieranlagen oftmals nicht gut lesbar. Daher müssen diese Briefe von Hand sortiert werden. Das erzeugt höhere Kosten und führt zu einem höheren Porto. Das ist nicht zu beanstanden.


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