Spannende Hintergrundinformation zum Berliner Postmarkt: Der private Dienstleister "Berlin Last Mile" geriet 2023 aufgrund von Zustellmängeln in die Kritik. Das Forschungs- und Beratungsinstitut WIK zeigt jetzt in einem Diskussionsbeitrag auf, wie es zu der Situation kam.
Demnach verlangte dvs (Deutscher Versand-Service, hervorgegangen aus PostNL) von PIN Mail niedrigere Entgelte für die Briefzustellung im Raum Berlin. PIN Mail wollte dvs keine günstigeren Konditionen gewähren. Infolgedessen übergab dvs seine Sendungen an das Unternehmen Berlin Last Mile.
Laut WIK war Berlin Last Mile "von dem in kurzer Frist hohen Anstieg der Sendungsmengen" überrascht, so dass sich die Zustellprobleme häuften. Daraufhin beendete dvs die Zusammenarbeit mit Berlin Last Mile im September 2023 und schloss wieder eine Kooperation mit PIN Mail ab.
Berliner Postdienstleister amtlich verboten
So berichtete Paketda im Dezember 2023
Die Bundesnetzagentur hat gegen ein Postunternehmen aus Berlin eine Untersagungsverfügung ausgesprochen. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen; die Verfügung also noch nicht rechtskräftig. Hintergrund sind Verstöße gegen das Postgeheimnis. Zitat aus dem Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur:
Es "wurden in großem Maße Postsendungen so zwischengelagert und bei Empfängern abgelegt, dass das Postgeheimnis nicht gewahrt war. Die Bearbeitung dieses Falles war mit mehreren Vor-Ort-Kontrollen, diversen Gesprächsterminen mit den Beteiligten sowie der Auswertung größerer Mengen an Unterlagen (vornehmlich Ablichtungen der Verstöße) verbunden und gipfelte schließlich in einer Untersagungsverfügung gegenüber dem Postdienstleistenden."
Die Bundesnetzagentur nennt den Namen des betroffenen Unternehmens nicht. Im September gab es Berichte über Verstöße gegen das Postgeheimnis bei Berlin Last Mile (vgl. tagesspiegel.de). Ob ein Zusammenhang mit der Untersagungsverfügung besteht, ist unklar.
