Stellt deutscher Unterwasser-Briefkasten neuen Weltrekord auf?


Seit wenigen Monaten hängt ein neuer Briefkasten in Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) - und zwar in 19 Metern Tiefe in einem See! Freizeittaucher haben ihn dort angebracht, leeren ihn einmal wöchentlich und bringen die eingeworfenen Postkarten zur Post.

Es handelt sich um keinen offiziellen Briefkasten der Deutschen Post. Es dürfen nur spezielle Postkarten eingeworfen werden, die Taucher im Voraus zum Stückpreis von 6 Euro kaufen können (Quelle). Eine wasserfeste Beschriftung versteht sich von selbst.

Im Juni 2023 wurden 265 Karten in den Unterwasser-Briefkasten eingeworfen, erzählte der Inhaber der Tauchbasis dem NDR.

Der Kreidesee in Hemmoor entstand beim Abbau von Kreide zwischen 1862 und 1976 und misst an der tiefsten Stelle 60 Meter. Gelegentlich wird er als "Todessee" bezeichnet, weil dort immer wieder tödliche Tauchunfälle passieren. Für die normale Bevölkerung ist der See wegen Lebensgefahr gesperrt.

Bei Tauchern ist der See beliebt, weil sich in ihm zahlreiche Attraktionen befinden, wie zum Beispiel Autowracks, ein Flugzeugwrack, eine Weißer-Hai-Skulptur - und jetzt auch ein Briefkasten.

Die Betreiber betiteln ihn als "Deutschlands tiefsten Briefkasten" und wollen damit ins Guinessbuch der Weltrekorde. Das könnte sogar klappen, denn bisheriger Rekordhalter ist ein Unterwasser-Briefkasten in der japanischen Küstenstadt Susami. Dieser befindet sich in lediglich 10 Metern Tiefe.

Funfact: Den japanischen Briefkasten hat auch ein Deutscher erfunden. Heinz Piorkowski installierte ihn als Touristen-Attraktion 1999. Seitdem ist er als Rekordhalter im Guinessbuch verzeichnet.

Ob der Unterwasser-Briefkasten in Hemmoor wirklich den Weltrekord bricht, bleibt abzuwarten. Denn der japanische Briefkasten wird als offizieller Teil der Postfiliale in Susami bezeichnet. Das trifft auf den Briefkasten in Hemmoor nicht zu.

Mehr Infos: kreideseetaucher.de


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