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China-Druckerei fälscht deutsche Briefmarken

Gefälschte Briefmarken
Die britische Zeitung "Daily Telegraph" berichtet über massenhaft gefälschte Briefmarken, die aus China nach Großbritannien gelangen. Die Fälscherwerkstätten bieten ihre Waren unverblümt im Internet an, zum Beispiel bei made-in-china.com.

Auf dem Portal sind auch Fake-Briefmarken der Deutschen Post zu finden. "Alpenveilchen Buschwindroschen Stamps" heißt es in der Artikelbeschreibung. Das Produktbild zeigt allerdings ein 10er Markenset Kapuzinerkresse. Es kostet im Original 8 Euro, die Fälscher bieten es für wenige Cent an. Mindestabnahme: 20.000 Stück.

Weitere deutsche Briefmarken sind auf dem chinesischen Onlinemarktplatz nicht zu finden. Britische Marken scheinen bei Fälschern beliebter zu sein; sie werden in reichhaltiger Auswahl angeboten.





Matrixcode schreckt Fälscher nicht ab

Seit 2021 verkauft die britische Royal Mail Briefmarken mit individuellem Matrixcode. Jeden Code gibt es nur einmal, so dass Briefmarken nicht doppelt verwendet werden können. Damit will Royal Mail die erneute Nutzung abgelöster Briefmarken stoppen und Markenfälschungen verhindern.

Doch der Matrixcode schreckt Fälscher nicht ab. Kürzlich entdeckte Royal Mail Fake-Briefmarken im Wert von 250.000 Pfund. Laut Daily Telegraph sollen sich Druckereien in China auf Briefmarken spezialisiert haben. Ein solches Angebot lässt sich z.B. auf made-in-china.com finden.

Ein Manager von Royal Mail sagte zu theguardian.com, dass die Fälschungen inzwischen so gut seien, dass selbst er sie nicht erkenne. Die Marken haben zwar keine gültigen Matrixcodes, das ist für Käufer im Voraus jedoch nicht erkennbar. Erst beim Scan im Sortierzentrum der Post werden Fälschungen bemerkt, und dem Kunden droht eine Strafe von 5 Pfund (ca. 5,85 Euro)

Die Fälschungen gelangen nicht über offizielle Postfilialen in Umlauf, sondern über Marktplätze wie eBay und kleine Einzelhändler, die Briefmarken nicht direkt bei Royal Mail beziehen.

Gefälschte Royal-Mail-Briefmarken



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Royal Mail: Briefmarken ohne Matrixcode sind ungültig

So berichtete Paketda im Februar 2022

Royal Mail versieht alle neuen Briefmarken Großbritanniens mit einem Matrixcode. Briefmarken ohne Matrixcode werden am 31. Juli 2023 ungültig. Offiziell sind sie schon seit dem 31. Januar 2023 ungültig, doch Royal Mail gewährt eine Übergangsfrist bis Ende Juli. Zuvor gab es Medienberichte über chaotische Zustände beim Umtausch von alten Briefmarken in neue (siehe z.B. thisismoney.co.uk).

Weiterhin gültig bleiben britische Sonderbriefmarken und Weihnachtsbriefmarken mit Bildmotiven, auch wenn sie keinen Matrixcode haben. Diese müssen nicht umgetauscht werden.

Ähnlich wie bei der Deutschen Post ist es mit der Royal-Mail-App möglich, den Matrixcode einzuscannen, um Zusatzinfos zur Marke abzurufen. Eine Sendungsverfolgung ist aktuell nicht möglich, könnte in Zukunft aber folgen. Auf royalmail.com heißt es, dass die Matrixcodes "exciting new services" möglich machen.

In erster Linie geht es Royal Mail um die Eindämmung von Portobetrug. Der Matrixcode verhindert die Doppelnutzung von Briefmarken, so dass unseriöse Verkäufer keine gebrauchten Marken mehr bei eBay verkaufen können (siehe unten). Ein beschädigter Matrixcode ist für Royal Mail gleichbedeutend mit einer ungültigen Briefmarke.


Briefmarken mit Matrixcodes von Royal Mail




Großbritannien hat jetzt Briefmarken mit Matrixcode

So berichtete Paketda im März 2021

Royal Mail verkauft ab sofort Briefmarken mit seitlich aufgedrucktem Matrixcode. Der Code sieht aus wie bei der Deutschen Post, allerdings wird er nicht in Schwarz gedruckt sondern in der Farbe der Briefmarke. Kunden von Royal Mail haben durch den Matrixcode bislang keinen zusätzlichen Nutzen. Es gibt keine Sendungsverfolgung o.ä.

Die Matrixcodes dienen hauptsächlich dazu, die Doppelverwendung von Briefmarken zu verhindern bzw. besser zu erkennen. Schon seit Jahren beklagt Royal Mail Einnahmeverluste in Millionenhöhe, weil gebrauchte Marken bei eBay weiterverkauft werden.

In 2019 flog ein Ehepaar aus der Region Birmingham auf, weil die beiden 700.000 gebrauchte Briefmarken bei Amazon und eBay weiterverkauft hatten und Royal Mail damit um £400.000 prellten. Der Mann wurde zu 4 Jahren Haft verurteilt und seine Ehefrau zu 2 Jahren auf Bewährung.

In einem Sortierzentrum von Royal Mail fielen die Briefmarken auf, weil sie keinen fluoreszierenden Effekt mehr hatten. Der ging wohl beim Abwaschen der Stempelfarbe verloren. Quelle: www.dailymail.co.uk


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