Nicht alle Verdi-Mitglieder zufrieden mit Einigung über Lohnerhöhung


Die am Wochenende zwischen Verdi und der Deutschen Post ausgehandelte Lohnerhöhung hat für gemischte Reaktionen gesorgt.

Die Verdi-Führung empfiehlt ihren Mitgliedern, das Angebot anzunehmen, doch damit sind nicht alle einverstanden. Denn Verdi forderte ursprünglich 15% mehr Lohn mit 1 Jahr Laufzeit. Die Einigung sieht nun durchschnittlich 11,5% mehr Lohn über 2 Jahre vor. Einige Reaktionen aus sozialen Netzwerken:

"Danke für NICHTS!!! Vor ein paar Wochen wurde ein ähnliches Angebot noch abgelehnt. Wieder mal von euch enttäuscht worden. Wird Zeit aus der Gewerkschaft auszutreten."

"Gewerkschaftsbosse, die die Beschäftigten verarschen. Das Angebot ist doch ein Witz."

"Was vor drei Wochen noch Thema war haben unsere Verhandlungsführer jetzt ganz schnell vergessen. Bestes Angebot das ich nicht lache, aber war ja schon immer so dass sich Verdi von der AG über den Tisch ziehen lässt, mittlerweile entwickelt sich Verdi immer mehr zum Kasperleverein."

Die Verdi-Mitglieder werden jetzt erneut zur Urabstimmung aufgerufen. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass das Angebot der Deutschen Post von mehr als 75 Prozent der Mitglieder abgelehnt wird. Dann wird es Streiks geben.

Doch vermutlich wird das Angebot der Post bei der Urabstimmung akzeptiert. Denn selbst 2015, als Verdi die Gründung von DHL Delivery GmbHs nicht verhindern konnte, wurde trotz des großen Unmuts der Postmitarbeiter schließlich ein Tarifvertrag unterzeichnet.


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Steigt jetzt das Porto?

Jeder Prozentpunkt mehr Lohn kostet die Deutsche Post AG ca. 70 Millionen Euro. 11,5 Prozent mehr Lohn entsprechen also ungefähr 800 Mio. Euro. Über das Briefporto können diese Mehrkosten vorerst nicht finanziert werden, weil es bis 31.12.2024 festgeschrieben ist.

Der Portoschock im Briefbereich dürfte am 1.1.2025 kommen. Dann gibt es vermutlich zwei Geschwindigkeitsstufen für schnelle und langsame Briefe. Schnelle Briefe (1-2 Tage Lieferzeit) könnten mehr als 1 Euro kosten. Langsame Briefe bleiben vermutlich unter der 1-Euro-Schallgrenze. Das ist jedoch alles noch spekulativ.

Im Paketbereich gibt es keine gesetzlich festgelegten Porto-Geltungszeiträume. Theoretisch könnte DHL das Porto kurzfristig anheben aufgrund der gestiegenen Personalkosten. Im Geschäftskundenbereich vielleicht zur Jahresmitte; ansonsten spätestens zum Jahreswechsel. Im Privatkundenbereich gab es die letzte DHL-Preiserhöhung am 1.7.2022

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