Im Lobbyregister des Deutschen Bundestags ist öffentlich einsehbar, wie viel Geld Unternehmen für Lobbyismus ausgeben. Paketdienste und ihre Branchenverbände kümmern sich im Moment besonders stark um politische Einflussnahme, weil die Reform des Postgesetzes bevorsteht.
Im Lobbyregister sind folgende Ausgaben vermerkt (jeweils für das letzte Geschäftsjahr):
- Deutsche Post AG: 1.620.001 bis 1.630.000 Euro
- United Parcel Service Deutschland: 690.001 bis 700.000 Euro
- Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK): 380.001 bis 390.000 Euro
- Hermes Germany GmbH: 120.001 bis 130.000 Euro
- FedEx Express Deutschland GmbH: 80.001 bis 90.000 Euro
- Federal Express Corporation - Deutsche Niederlassung: 80.001 bis 90.000 Euro
- DHL Freight Germany Holding GmbH: 50.001 bis 60.000 Euro
- Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. (BdKEP): 50.001 bis 60.000 Euro
- DHL International GmbH: 30.001 bis 40.000 Euro
- Radlogistik Verband Deutschland e.V.: 1 bis 10.000 Euro
- ProPaketBox e.V.: 1 bis 10.000 Euro
- Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. : 0 Euro
Wahrscheinlich bestehen die zuvor genannten Ausgaben zum größten Teil aus Personalkosten (Gehältern für Lobbyisten). Für GLS und DPD gibt es keine Einträge. Eine Besonderheit ist die im Februar 2023 eingetragene NOVA GLOBAL GE GmbH; eine Tochtergesellschaft des ukrainischen Paketdienstes Nova Poshta. Eigenen Angaben zufolge befindet sich ein deutscher Standort im Aufbau.
Interessant sind auch die Ausgaben von Amazon und OTTO, wenngleich es keine Paketdienste sind, sondern Versandhändler. Amazon gibt ca. 1,2 Mio. Euro für Lobbyismus aus und OTTO ca. 390.000 Euro.