Strafe für gefälschte Postaufkleber / Paypal-Käuferschutz hat Lücken / Ukrainische Postfilialen in Berlin


Rücksende-Aufkleber gefälscht, weil Empfänger Behördenpost abwehren wollte

Das Amtsgericht in Lörrach hat einen 45-jährigen Mann wegen Urkundenfälschung verurteilt, weil er die Zustellung behördlicher Bescheide mit selbstgemachten Unzustellbarkeits-Aufklebern verhindern wollte. Strafe des Amtsgerichts: 5.000 Euro.

Was war passiert? Das Hauptzollamt Lörrach war gegen den Mann vorgegangen, weil er eine Betriebsprüfung durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit verweigerte. Insgesamt 4 behördliche Bescheide mit Zwangsgeldandrohungen und -festsetzungen wurden an den Mann verschickt, der in der Reinigungsbranche tägig ist. Diese Bescheide hatte der Unternehmer "mit selbstgefertigten Etiketten versehen, welche auf eine Unzustellbarkeit schließen ließen und solchen der Deutschen Post täuschend ähnlich waren". Die Briefe warf der Mann in Postkästen und veranlasste dadurch tatsächlich Rücksendungen.

Die Bescheide waren ihm allerdings förmlich zugestellt worden, d.h. in gelben Briefumschlägen. Hierbei dokumentiert der Zusteller die erfolgreiche oder missglückte Zustellung auf einer Urkunde. Bei Unzustellbarkeit werden keine Rücksendeaufkleber benutzt, wie man sie von Standardbriefen kennt. Deshalb dürfte das Hauptzollamt Lörrach die Fälschungen relativ leicht erkannt haben.

Quelle: Pressemeldung



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So hebeln Betrüger den Paypal-Käuferschutz aus

Das Verbrauchermagazin NDR Markt berichtet von einer neuen Masche, bei der Betrüger eine Lücke des Paypal-Käuferschutzes ausnutzen.

In dem TV-Bericht kommt ein Mann zu Wort, der sich bei Etsy eine Kaffeemühle für ca. 500 Euro bestellte. Weil das Paket nicht bei ihm ankam, eröffnete er einen Käuferschutz-Fall bei Paypal.

Paypal lehnte Käuferschutz zunächst ab, weil der Absender eine Sendungsnummer angegeben hat, die eine Zustellung des Pakets belegt. Dass das Paket gar nicht beim Kunden zugestellt wurde, sondern woanders, interessierte Paypal nicht. Der Verkäufer hatte das (vermutlich sowieso leere) Paket in betrügerischer Absicht an eine andere Adresse geschickt.

Paypal teilte dem NDR mit, dass Paketdienste aus Datenschutzgründen keine detaillierten Informationen über Pakete mit Paypal teilen dürfen. Deshalb könne Paypal die Richtigkeit der Lieferadresse nicht prüfen.

Der Kunde wurde von Paypal aufgefordert, selber Beweise für eine Zustellung an einer falschen Adresse zu erbringen. Das gelang dem Mann glücklicherweise - wie genau, wird im TV-Beitrag nicht erklärt. Daraufhin erstattete Paypal den Kaufpreis doch noch.



Nova Poshta expandiert in Deutschland

Der ukrainische Paketdienst Nova Poshta hat in Berlin zwei Filialen eröffnet. Zielgruppe sind Flüchtlinge aus der Ukraine, die Pakete in ihre Heimat schicken wollen, berichtet die FAZ. Bis Ende 2023 will Nova Poshta sogar in 20 deutschen Städten vertreten sein.

Kooperationspartner ist DPD. Auf der Website ukrainianingermany.de gibt es die genauen Anschriften der Filialen sowie ein Foto davon.


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