DHL nach AT günstig / GLS Austria Exportsieger / Entfällt US-Zollfreigrenze? / Ducktrain eingestellt


DHL und Österreichische Post im Preisvergleich

Ein Paketda-Leser aus Österreich wies auf eine Preiserhöhung bei der Österreichischen Post hin, die am 1. Juli 2023 stattfand. Anlass für Paketda, mal die Preisunterschiede zwischen Österreichischer Post und DHL darzustellen.

Erstaunlich: Pakete mit DHL von Deutschland nach Österreich sind erheblich günstiger als in die umgekehrte Richtung. Der Preisunterschied überrascht, weil die Lohn- und Fahrzeugkosten für beide Unternehmen ungefähr auf gleichem Niveau liegen müssten.

Möglicherweise leidet die Österreichische Post unter höheren Stückkosten pro Paket, weil sie bei Export-Paketen kein Marktführer ist (siehe nächster Abschnitt).



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Österreich: GLS exportiert die meisten Pakete

Die österreichische Regulierungsbehörde RTR hat ihren Kommunikationsbericht 2022 veröffentlicht. Darin gibt es u.a. Statistiken zu den Marktanteilen der österreichischen Paketdienste. Bei den im Inland zugestellten Paketen liegt die Österreichische Post mit 52,9% mengenmäßig auf Platz 1.

Bei Paketen von Österreich ins Ausland liegt die Österreichische Post AG überraschend nur auf dem zweiten Platz mit 26,3% aller exportierten Pakete. Platz 1 belegt GLS Austria mit 27,7 % Mengenanteil.

Allerdings befördert GLS die Pakete zu einem günstigen Preis, wie anhand des linken Kreisdiagramms erkennbar ist. Die Österreichische Post erzielt trotz geringerer Sendungsmengen 6,3 Prozent mehr Umsatz als GLS. Auf Platz 1 beim Umsatz liegt UPS.



USA könnten Zollfreigrenze evtl. absenken

Warenimporte in die USA sind bis zu einem Wert von $800 frei von Einfuhrabgaben. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das ein recht hoher Freibetrag. Im Postal Hub Podcast erklärt eine Expertin, dass der amerikanische Staat bislang kein starkes Interesse daran hatte, Steuereinnahmen durch Warenimporte zu erzielen.

Das könnte sich in Zukunft ändern. Einige US-Politiker betrachten den hohen Zoll-Freibetrag als Wirtschaftsförderung für andere Staaten, weil ausländische Waren, z.B. aus China und Europa, großteils steuerfrei in die USA importiert werden können. Um die US-Wirtschaft vor Billigprodukten aus dem Ausland zu schützen, soll die 800-Dollar-Grenze auf 100, 50 oder 10 Dollar abgesenkt werden oder evtl. sogar ganz abgeschafft werden (wie in Europa).

Siehe auch: forbes.com und theintelligencer.net





Ducktrain kommt nicht auf die Straße

Das innovative Fahrzeugsystem Ducktrain wird nicht weiterentwickelt. Das gaben die Erfinder bei LinkedIn bekannt. Die Idee des Ducktrains entstand an der RWTH Aachen, wo auch schon der Elektrolieferwagen StreetScooter erfunden wurde.

Der elektrisch angetriebene Ducktrain wurde als Gespann aus 4 oder 5 einzelnen Lieferwagen konzipiert. Der Clou: Das Gespann ist nur optisch miteinander verbunden. Die Wagen haben keine Deichsel, stattdessen erkennen sie den vorausfahrenden Wagen mittels Sensor und folgen ihm "im Entenmarsch" selbstständig. Nur am Kopf des Gespanns muss ein menschlicher Fahrer vorausfahren.

Ziel war es, die innerstädtische Zustellung zu erleichtern. Die Ducktrain-Wagen lassen sich teilen, so dass beispielsweise ein einzelner Wagen dem Zusteller auf dem Gehweg folgt, während die anderen auf der Straße warten.

2021 erhielt Ducktrain Geld von zwei Finanzinvestoren und plante Testfahrten in Mainz (Quelle: postbranche.de). Über den Prototyp-Status kam das Projekt jedoch nicht hinaus. Offenbar wollten die Investoren jetzt kein weiteres Geld mehr nachschießen.

Animation zur Funktionsweise des Ducktrains


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