Schadenquote der Schweizerische Post / Kontrolliert der deutsche Zoll strenger? / Briefporto steigt für Großkunden


Täglich 18 Rollen Klebeband für beschädigte Pakete

Schaden- und Verlustquoten werden von Post- und Paketdiensten streng geheim gehalten. Umso interessanter ist nun eine Veröffentlichung der Schweizerischen Post (post-medien.ch). Demnach sind von täglich 165.000 Paketen, die im Sortierzentrum Daillens bearbeitet werden, ca. 200 beschädigt. Das entspricht einer Quote von 0,12 Prozent.

Funfact: Um die beschädigten Pakete zu reparieren, werden in Daillens täglich bis zu 18 Rollen Klebeband verbraucht.

Im Jahr 2016 bezifferte Hermes-Manager Dirk Rahn die Schaden- und Verlustquote auf 0,03 Prozent. Im Jahr 2019 sagte der damalige Chef von GLS Austria, Dr. Axel Spörl, dass die Schaden- und Verlustquote von GLS europaweit bei 0,01 Prozent liege.

Die auf den ersten Blick hohe Schadenquote bei der Schweizerischen Post entsteht dadurch, dass in den 200 Paketen pro Tag auch unerhebliche Fälle enthalten sind, die nicht im PC erfasst werden. Letzteres passiert nur bei stark beschädigten Paketen.



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Kontrolliert der deutsche Zoll strenger?

Im Geschäftsbericht 2022 von Deutsche Post DHL (PDF) steht auf Seite 39, dass weniger leichtgewichtige Warensendungen nach Deutschland importiert wurden, "vor allem verursacht durch verschärfte Einfuhrbestimmungen."

Das ist erstaunlich, weil es 2022 keine öffentlich bekannten Verschärfungen der Einfuhrbestimmungen gab, abgesehen von Sanktionen gegen Russland. Wurden vom deutschen Zoll tatsächlich so viele russische Sendungen abgewiesen, dass sich dies negativ auf das Importvolumen der Deutschen Post ausgewirkt hat? Eher nicht.

Vielleicht kontrolliert der deutsche Zoll seit 2022 allgemein strenger. Vor allem bei den zahlreichen Warensendungen aus Asien und den USA wäre ein Mengenrückgang aufgrund strengerer Kontrollen und vermehrter Einfuhrverbote sicherlich spürbar.



Großkunden zahlen 6% mehr Briefporto

Die Deutsche Post hat der FAZ mitgeteilt, dass am 1. Juli das Briefporto für große Geschäftskunden um knapp 6 Prozent steigen wird.

Genauer gesagt werden die Rabatte gekürzt, die Geschäftskunden z.B. für hohe Versandmengen oder für die Einlieferung vorsortierter Briefe erhalten. Der höchstmögliche Rabatt soll "nur" noch 44 Prozent betragen. Das entspricht ca. 48 Cent für einen Standardbrief. Am Privatkundenporto (z.B. 85 Cent für einen Standardbrief) ändert sich bis Ende 2024 nichts.

Als Gründe für die Preiserhöhung bei Geschäftskunden nennt die Deutsche Post die hohe Inflationsrate, sinkende Briefmengen und den neuen Tarifvertrag.


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