Unangekündigte Großkontrolle bei österreichischem Paketdienst
Bereits Anfang Dezember überprüften österreichische Behörden einen nicht genannten Paketdienst im Raum Salzburg (Foto der Kontrolle siehe oben). Dabei wurden massive Gesetzesverstöße festgestellt, z.B. gegen das Güterbeförderungsgesetz, Sozialversicherungsgesetz, Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz und Ausländerbeschäftigungsgesetz. In einer Pressemitteilung zeigte sich das Finanzministerium "besonders beeindruckt" von der Vielfalt der Verstöße.
Einige der insgesamt 110 kontrollierten Personen sagten, dass sie bis zu 77 Stunden (teilweise von 4:00 bis 24:00 Uhr) pro Woche arbeiten würden. Zudem würden sie ohne Unterkunft auf einem Autobahnparkplatz nächtigen. Andere gaben an, mit bis zu 7 Personen in einem Matratzenlager zu schlafen. Außerdem müssen sie Strafgelder in Höhe von bis zu 500 Euro für Tourenausfälle aufgrund von Krankheit oder Urlaub bezahlen.
In Belgien ist unterdessen ein neues Gesetz in Planung, um die tägliche Arbeitszeit von Zustellern auf 9 Stunden zu begrenzen. Laut brf.be droht Paketdiensten eine Geldbuße von bis zu 5% ihres Umsatzes, wenn bei Subunternehmern Verstöße festgestellt werden. Die Haftung soll sich auf die gesamte Subunternehmer-Kette erstrecken, damit die großen Konzerne die Verantwortung nicht abwälzen können.
Verlage wollen auf keinen Zustelltag verzichten
Der "Medienverband der freien Presse" hat die Deutsche Post öffentlich aufgefordert, die Zustellqualität zu verbessern. Verbands-Geschäftsführer Stephan Scherzer zur dpa: "Die Qualität in der Zustellung ist immer wieder ein großes Problem, sie muss sich weiter verbessern und die Abos müssen pünktlich in den Haushalten ankommen."
Scherzer verlangt außerdem, dass die Deutsche Post wie bisher an 6 Wochentagen zustellt. Gegenüber der dpa bestätigte ein Pressesprecher der Post, dass tatsächlich keine Reduzierung auf 5 Tage geplant sei.
Quelle: www.horizont.net
Finnen bekommen nur noch 3x pro Woche Post
Die Regierung Finnlands hat im neuen Postgesetz beschlossen, die Zustellung von 5 auf 3 Tage pro Woche zu reduzieren. Außerdem wird die Liefergeschwindigkeit reduziert. Das Gesetz tritt am 1. Oktober 2023 in Kraft.
Briefe von Firmen, Inlandspakete, Pakete aus dem Ausland, Zeitungen und Zeitschriften werden nicht mehr über Nacht in die Zielregion transportiert, sondern die finnische Post darf sich mehr Zeit lassen. Die Vorgabe lautet, dass 50% der Sendungen spätestens nach 4 Tagen zugestellt sein müssen.
Schneller befördert werden behördliche und private Briefpost sowie Pakete ins Ausland. Diese Versandarten machen aber nur 3% des Gesamtaufkommens aus. In dünn besiedelten Regionen stellt die finnische Post dank staatlicher Zuschüsse außerdem an 5 Wochentagen Zeitungen zu.
Quelle: www.posti.com | www.posti.fi