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Tal der Ahnungslosen: Briefzustellung in Rio de Janeiro

Seit der Fußball-WM 2014 sind die Favelas in Rio de Janeiro wohl jedem bekannt; die kleinen Hütten und Häuser der armen Bevölkerung sind genau das Gegenteil zu den Reichenvierteln in der Hauptstadt Brasiliens.

Und noch etwas zeichnet die Favelas aus: Ortsunkundige finden sich in den Straßen kaum zurecht. Denn die verwinkelten Gassen sind namenlos, Orientierung bieten lediglich Anhaltspunkte wie markante Gebäude, Hügel, Geschäfte oder Bäume. Das stellt auch die Postzusteller vor ein gewaltiges Problem. Die offiziellen Briefträger der brasilianischen Staatspost Correios machen sich in den Armenvierteln nämlich rar, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Einerseits ist es dort wegen der Kriminalität gefährlich, andererseits ist die Zustellung mangels eindeutiger Adressen überaus zeitaufwändig.

Damit die Bewohner der Favelas in Rio trotz aller Widrigkeiten pünktlich ihre Post bekommen, hat sich ein alternativer Briefzustelldienst gebildet: die Grupo Carteiro Amigo (zu deutsch etwa: "Gruppe freundlicher Postboten"). Aus einer privaten Initiative heraus haben die Carteiros eigene, sehr exakte Straßenkarten der Armenviertel angefertigt und bieten für eine Monatsgebühr von 5 Euro an, die Briefzustellung zu übernehmen. Dafür müssen sich die Empfänger registrieren - mehr als 12.000 sind es bereits.

Inzwischen ist die Grupo Carteiro Amigo von einer kleinen Gruppe zu einem großen Unternehmen herangewachsen. Und die Einwohner Rios freut es; sie bekommen ihre Sendungen so zuverlässig, wie es sich mancher Kunde in Deutschland auch wünschte.

Hier gehts zur offiziellen Website der Grupo Carteiro Amigo.


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