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Deutsche Post digitalisiert die Anschriftenprüfung

Ausschnitt einer Anschriftenprüfkarte der Deutschen Post
Die Deutsche Post verkauft ab 1. Februar 2023 keine Anschriftenprüfkarten mehr. Bislang waren sie als 10er Set für 10 Euro brutto unter shop.deutschepost.de erhältlich. Weil die Karten frankiert abgeschickt werden mussten, betrug der tatsächliche Preis 1,70 Euro pro Auftrag.

Ab Februar kann die Anschriftenprüfung nur noch digital beauftragt werden. Und zwar zum Preis von 2 Euro inkl. 19% USt. (1,68 netto) pro Auftrag. Es gibt keine Mindestbestellmenge. Der Service wird am 1.2.2023 unter anschriftenpruefung.postdirekt.de freigeschaltet.

Alte Anschriftenprüfkarten, die ab 2010 verkauft wurden, sind weiterhin gültig und dürfen genutzt werden. Es gibt kein Verfallsdatum.

Quelle: deutschepost.de. Vielen Dank an Leser Jonas für den Hinweis.



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Was gut ist die Anschriftenprüfung durch die Deutsche Post?

Bericht vom Oktober 2020

Paketda hat den Service Anschriftenprüfung getestet und die Deutsche Post beauftragt, 32 falsche und richtige Anschriften testen zu lassen. Wurde alles richtig bearbeitet?

Im 10er Pack kosten Anschriftenprüfkarten ca. 10 Euro (shop.deutschepost.de). Zusätzlich müssen 60 Cent Porto aufgeklebt werden, um eine ausgefüllte Prüfkarte abzuschicken. Macht also rund 1,60 Euro pro Prüfauftrag.

Die Karte wird handschriftlich mit der zu prüfenden Adresse ausgefüllt, außerdem muss die Anschrift des Absenders eingetragen werden. Das Prüfergebnis kann man sich entweder per E-Mail oder per Postkarte zuschicken lassen. Der Empfänger bekommt von der Anschriftenprüfung nichts mit.

Um die Zuverlässigkeit des Services zu untersuchen, haben wir 22 Prüfungen absichtlich falscher Adressen beauftragt und 10 Prüfungen korrekter Adressen. Ergebnis:

  • 9 richtige Anschriften wurden als richtig erkannt.
  • 3 richtige Anschriften wurde ohne Angaben von Gründen als "nicht prüfbar" eingestuft.
  • 10 falsche Anschriften wurden als falsch erkannt.
  • 2 falsche Anschriften wurden als falsch erkannt und außerdem von der Post korrigiert.
  • 5 falsche Anschriften wurden als korrekt eingestuft.
  • 3 falsche Anschriften wurden nicht geprüft (kein Ergebnis erhalten).

Außerdem wurde folgender Sonderfall getestet: Sofern ein Empfänger ein Postfach hat, teilt die Post bei Prüfung der Hausanschrift gleichzeitig die Postfachanschrift mit. Im Paketda-Test funktionierte das nicht.

Die 5 Anschriften, die falsch sind aber als korrekt eingestuft wurden, ergeben eine Falschauskunftsquote von 16 Prozent. Es stellt sich die Frage, ob Zusteller überhaupt vor Ort an den Anschriften waren. Denn sogar offensichtliche Fehler wie eine abstrus hohe Hausnummer oder eine falsche PLZ wurden nicht erkannt.

Update vom 1.11.2020: Die letzten 7 Anschriftenprüfaufträge wurden erst nach 3 Wochen Wartezeit von der Deutschen Post beantwortet. Eine inakzeptabel lange Frist

Fazit: Die Anschriftenprüfung führt oft zum richtigen Ergebnis, aber zu häufig nicht. 15 Prozent falsche Auskünfte sind zu viel. Auf der Post-Website wird damit geworben, dass sich durch eine Anschriftenprüfung "unzustellbare Sendungen und kostspielige Retouren" reduzieren lassen. Darauf kann man als Kunde jedoch nicht vertrauen.

Video zum Thema Anschriftenprüfung
Video zum Thema Anschriftenprüfung


Beispiel einer Anschriftenprüfkarte
Anschriftenprüfkarte der Deutschen Post


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