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Online-Versandportale für Firmenkunden

Versandportale für Firmenkunden


In den letzten Jahren haben Paketdienste ihre IT-Schnittstellen stärker externen Entwicklern geöffnet. Dadurch sind sehr viele Onlineportale entstanden, die als “Paketmakler” auftreten und Firmenkunden aufgrund von Mengenvorteilen günstigere Versandpreise anbieten können. In diesem Ratgeber beleuchten wir die Vor- und Nachteile solcher Versandportale.

Inhaltsverzeichnis

  1. Preisvorteile für Geschäftskunden
  2. Praxiserfahrungen / Kritikpunkte
  3. Vorteile der Zusammenarbeit mit mehreren Paketdiensten
  4. Vier Online-Versandplattformen
    1. LetMeShip
    2. Sendcloud
    3. Shipcloud
    4. Packlink Pro
    5. SimpleSell
    6. Sendify


Preisvorteile für Geschäftskunden

Auf Versandportalen können Sie unterschiedliche Paketdienste miteinander vergleichen und den besten / preiswertesten Anbieter ermitteln. Je nach Gewicht, Größe, Liefergeschwindigkeit und Zielland sind die Preisunterschiede zwischen den Paketdiensten enorm. Versandportale bündeln unterschiedliche Anbieter in einer gemeinsamen Buchungsplattform.

Firmenkunden erhalten auf die Standardpreise der Versandportale zusätzliche Rabatte je nach Versandmenge. Einige Portale ermöglichen es auch, dass Sie die Konditionen direkt mit Paketdiensten aushandeln. Die individuell verhandelten Konditionen werden dann in Ihrem Account beim Versandportal hinterlegt. Vorteil: Sie brauchen sich nicht mehr auf den einzelnen Websites der Paketdienste einzuloggen, sondern können Paketlabel unterschiedlicher Paketdienste über die einheitliche Portal-Oberfläche erstellen.

Oder Sie nutzen die API (technische Schnittstelle) des Versandportals, um die Paketscheinerstellung direkt in Ihren Onlineshop zu integrieren oder in ein Warenwirtschaftssystem. Für gängige Shopsysteme wie z.B. Shopware, Magento oder Woocommerce lässt sich die Integration häufig per Plugin erledigen.

Vorteilhaft ist außerdem, dass alle verschickten Pakete einheitlich über das Versandportal verfolgbar sind. Verspätete Pakete sind auf einen Blick in der Liste erkennbar, ohne dass man sich manuell durch verschiedene Sendungsverfolgungen klicken muss.

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Praxiserfahrungen / Kritikpunkte

Sofern Sie keinen eigenen Vertrag mit einem Paketdienst abgeschlossen haben, sondern die Konditionen des Versandportals nutzen, laufen auch Rechnungsstellung und Kundenservice über das Versandportal. Nach Paketda-Erfahrung verweigern Paketdienste häufig den direkten Kontakt zu (Firmen-) Kunden, wenn ein Versandportal zwischengeschaltet ist.

Die Vermittlerposition des Versandportals kann die Problemlösung mit Paketdiensten erschweren. Die Kommunikationskette wird verlängert, weil Kundenreklamationen zunächst vom Versandportal an den Paketdienst weitergegeben werden müssen. Als Kunde wissen Sie nicht, wie stark sich das Versandportal gegenüber Paketdiensten für Ihre Belange einsetzt und z.B. Reklamationen aktiv vorantreibt oder passiv versanden lässt.

Einige Kunden kritisieren auch ihrer Meinung nach willkürliche Nachberechnungen von Versandportalen aufgrund zu großer oder zu schwerer Pakete. Die Versandportale berufen sich auf die Rechnungen der Paketdienste. Doch ob die Nachberechnungen dem Grunde und der Höhe nach korrekt sind, können Sie als Firmenkunde schlecht überprüfen, weil Versandportale i.d.R. keinen Einblick in die Originalrechnung gewähren.

Der Fairness halber sei gesagt, dass auch Direktkunden von Paketdiensten (ohne Einschaltung eines Versandportals als Vermittler) über Nachberechnungen klagen und dass es schwierig sei, dagegen vorzugehen. Ein UPS-Firmenkunde sagte gegenüber Paketda, dass UPS mal ein halbes Jahr benötigte, um ihm unberechtigt erhobene 1,15 Euro zu erstatten. Er habe außerdem 7 Monate lang versucht, weitere unberechtigte Rücksendekosten von UPS erstattet zu bekommen und gab nach 43 E-Mails schließlich erfolglos auf.

Paketda empfiehlt: Um von Nachberechnungen nicht böse überrascht zu werden, kalkulieren Sie 5 bis 10 Prozent Aufschläge in Ihre Versandkosten ein. Paketdienste sind kreativ darin, immer neue Zuschläge zu erfinden. Als Firmenkunde kommt man nicht umhin, diese Zusatzkosten zu zahlen. Es handelt sich um ein branchenweites Phänomen, das nicht komplett vermeidbar ist.

Tipp: Sind Sie Firmenkunde mit relativ geringem Versandaufkommen, prüfen Sie auch die Privatkundentarife von Paketdiensten. Hierbei sind Nachberechnungen und versteckte Zuschläge extrem selten, so dass Privatkundentarife in Summe evtl. günstiger sind als Firmenkundentarife. Praktisch: Im Paketda-Portorechner können Sie die Nettopreise ohne Umsatzsteuer anzeigen lassen zwecks besserer Vergleichbarkeit.

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Vorteile der Zusammenarbeit mit mehreren Paketdiensten

Screenshot zooplus.de

Neben handfesten technischen Vorteilen, die Online-Paketmakler bieten, gibt es auch “weiche” Aspekte zu berücksichtigen. Denn je mehr Paketdienste zur Auswahl stehen, desto flexibler kann das Unternehmen auf eigene Bedürfnisse und auf Kundenwünsche reagieren.

Ein bekanntes Phänomen ist beispielsweise die von Zalando benannte “Hermes-Allergie” (vgl. excitingcommerce.de). Einige Kunden meiden Onlineshops, die mit Hermes versenden. Meistens sind es individuelle Negativ-Erlebnisse mit einem bestimmten Paketdienst bzw. deren Zustellern, die Abwehrreaktionen bei Kunden hervorrufen.

Pauschalurteile wie “Hermes ist langsam”, “DHL klingelt nie” oder “für UPS-Pakete muss ich immer 3km fahren” sind nicht gerechtfertigt, obwohl diese Ereignisse natürlich vorkommen. Die wahrgenommene Zustellqualität macht sich für Kunden insbesondere im Verhalten des Zustellers bemerkbar, der in ihrem Bezirk eingesetzt ist.

Unzuverlässige oder unfreundliche Zusteller gibt es bei jedem Paketdienst. Jeder zweite Deutsche hat schon mal eine Onlinebestellung abgebrochen, weil als Versandart ein unzuverlässiger Paketdienst angegeben war (Details zur Umfrage hier).

Versandhändler können diese individuellen Präferenzen ihrer Kunden kaum erfüllen. Es sei denn, der Kunde wird schon während des Bestellprozesses nach seinem bevorzugten Paketdienst gefragt. Mit der Integration eines Online-Paketmaklers gelingt dies ohne technische Komplexität. Sogar die Abholaufträge werden automatisch bei den jeweiligen Paketdiensten ausgelöst.

Außerdem lässt sich mit der Anbindung an eine Onlineplattform relativ einfach ein Express-Versand anbieten. Eine Zeitsteuerung im Shopsystem signalisiert dem Kunden vor einer Bestellung, ob die Ware noch taggleich verschickt werden kann, oder ob der späteste Bestellzeitpunkt bereits überschritten ist. Die spätesten Abholzeitpunkte für Expresspakete variieren je nach Paketdienst sowie Unternehmenssitz. In Städten lassen sich spätere Abholzeiten vereinbaren als in ländlichen Gebieten (aufgrund der Fahrtwege zum Paketzentrum).

Ein weiterer Pluspunkt von Online-Versandplattformen ist die Flexibilität bei temporären Zustellproblemen eines Paketdienstes.

Versendet ein Firmenkunde beispielsweise primär mit DHL, und dort kommt es plötzlich zu einem Streik oder technischen Frankierproblemen, so kann mittels Onlineversandportal einfach ein anderer Paketdienst ausgewählt werden. Ein so kurzfristiger Wechsel des Versanddienstleisters, ohne zusätzlichen IT-Aufwand, wäre normalerweise nicht möglich.

Ein anderes Szenario ist z.B. der Ausfall eines Subunternehmers, wie z.B. bei Hermes in Mecklenburg-Vorpommern passiert (Paketda berichtete). Dort kämpfte Hermes wochenlang mit Lieferverzögerungen aufgrund von Rückstaus. Versandhändler sind in solchen Situationen gut beraten, in die betroffenen Regionen mit anderen, zuverlässigen Paketdiensten zu versenden.

Jährlich wiederkehrend sind außerdem Beeinträchtigungen bei winterlichen Straßenverhältnissen. Versandhändler können hier nicht vorbeugend reagieren, denn ein Wechsel von DHL zu beispielsweise DPD hätte keinen Effekt.

Sind in einer Region alle Straßen vereist, sind davon auch alle Paketdienste betroffen. Allerdings kann betroffenen Kunden im Nachhinein geholfen werden. Sofern eine mehrtägige Lieferverzögerung festgestellt wird, z.B. per Tracking-Software, könnte der Händler per Express-Paketdienst eine Ersatzlieferung auslösen. Insbesondere bei der Lieferung zeitkritischer Weihnachtsgeschenke zahlt sich diese Maßnahme aus. Denn verspätete, erst nach Heiligabend gelieferte Geschenke, haben eine höhere Retourenquote.

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Vier Online-Versandplattformen

Nachfolgend finden Sie eine Liste bekannter Versandmakler in Deutschland. Die Auswahl wurde von der Paketda-Redaktion neutral getroffen. Die Erwähnung der Anbieter ist nicht mit einer Empfehlung gleichzusetzen. Wir haben die Plattformen nicht getestet sondern die Informationen den Eigenbeschreibungen der Portale entnommen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte informieren Sie sich auf den Websites der jeweiligen Anbieter.


Software-Zertifizierung bei DPD und DHL

DPD und DHL vergeben Zertifizierungssiegel für Softwarehersteller. Je nachdem, wie gut eine Versandsoftware mit den technischen Schnittstellen des Paketdienstes verzahnt ist, wird das DPD-Siegel in Bronze, Silber oder Gold vergeben. Bei DHL erfolgt die Auszeichnung durch Sterne. Mehr Infos unter: www.dpd.com und www.dhl.de.

Erkundigen Sie sich beim jeweiligen Softwarehersteller nach dessen Zertifizierung. Das Siegel hilft Firmenkunden dabei, eine qualitativ hochwertige Versandsoftware auszuwählen. Außerdem ist die Zertifizierung ein Ansporn für die Hersteller, ihre Software möglichst stark mit den Paketdienst-Schnittstellen zu verzahnen, damit z.B. die elektronischen Sendungsdaten vollständig vorhanden sind. Davon profitieren letztendlich auch die Paketempfänger, z.B. durch eine Paketankündigung mit Umleitungsmöglichkeiten.

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LetMeShip

Screenshot LetMeShip-Website

www.letmeship.de

  • Standardversand mit: UPS, DPD, Hermes
  • Expressversand mit: UPS Express, TNT Express, DHL Express, GEL, Der Kurier, GO! und weitere
  • Preise werden mit jedem Kunden individuell verhandelt.
  • Keine Grundgebühr und keine Mindestversandmenge. Profi-Tarife ab 27,50 Euro netto pro Monat

Besonderheiten

  • Palettenversand (Standard und Express) kann online gebucht werden
  • Spezialversand auf Anfrage möglich, z.B. Gefahrgut, Wertversand, Direktfahrt, Sameday

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Sendcloud

Screenshot Sendcloud-Website

www.sendcloud.de

  • Standardversand mit: DPD, DHL, GLS, UPS, Deutsche Post
  • Expressversand mit: DPD, DHL, UPS
  • Einsteigertarif ohne Grundgebühr, Profitarife ab 45 Euro netto pro Monat, Preismodelle hier
  • Bewertungen zu Sendcloud: trustpilot.com

Besonderheiten

  • Per Paketshop-Finder können Endkunden direkt im Bestellprozess einen Paketshop als Lieferanschrift wählen.
  • Retourenportal vorhanden, vgl. sendcloud.de/retourenportal
  • Auf Wunsch kann eine zusätzliche Sendcloud-Paketversicherung gebucht werden, bis max. 5.000 Euro Absicherung

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Shipcloud

Screenshot Shipcloud-Website

www.shipcloud.com

  • Standardversand mit: UPS, DHL, Deutsche Post, GLS, Hermes, DPD, DPD Parcelletter*
  • Expressversand mit: UPS, DHL*, DPD*, TNT Express*, FedEx*, GO!*, Liefery (Sameday)
  • Preisübersicht auf dieser Website. Grundgebühr immer vorhanden, teilweise zzgl. variabler Transaktionsgebühr pro Paket

Besonderheiten

  • Es können DPD-, UPS*- und DHL-Retourenlabel erzeugt und ausgehenden Paketen beigelegt werden. Die Abrechnung erfolgt erst, wenn ein Kunde das Label in Anspruch nimmt.
  • Es könnten Abholaufträge für Hermes-Retourenpakete erstellt werden.

* verfügbar mit eigenem Vertrag

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Screenshot Website von Packlink Pro

pro.packlink.de

  • Standardversand mit: DPD, GLS, UPS, TNT
  • Expressversand mit: DHL Express, DPD, UPS, TNT, GEL
  • Preise: Tarife je nach Versandvolumen, Preise einsehbar nach Registrierung oder auf Anfrage
  • Bewertungen zu Packlink Pro: trustpilot.com

Besonderheiten

  • Retourenservice mit DPD-Paketshop-Abgabe verfügbar
  • Zusätzlicher Versicherungsschutz bis 2500 Euro pro Paket möglich (aufpreispflichtig)
  • Ohne Mindestvolumen, Grundgebühr und Vertragsbindung

Achtung: Bei Sellerforum.de schreiben Onlinehändler, dass Packlink angeblich keinen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung (ADV) mit Shopbetreibern abschließt. Paketda kann den Wahrheitsgehalt dieser Aussage nicht prüfen, wir raten aber dazu, nur mit Versandportalen zusammenzuarbeiten, die einen ADV-Vertrag anbieten.

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SimpleSell

Screenshot der SimpleSell-Website

simplesell.de

  • Versand mit: Deutsche Post (Internetmarke), DHL, DPD, GLS, Hermes
  • Schnittstellen zu Etsy, eBay, Amazon, Shopify, Woocommerce, Shopware und weitere
  • 20 Labelerstellungen monatlich kostenlos, darüber ab 19 Euro pro Monat (Preisliste hier)
  • Keine Mindestvertragslaufzeit
  • Bewertungen zu SimpleSell: trustpilot.com

Besonderheiten

  • Integrierte Adressprüfung
  • Gratis Einsteigertarif & 14 Tage kostenlose Testphase für höherwertige Tarife
  • Unterstützt Amazon Prime durch Verkäufer
  • Digitale Zolldatenübertragung an DHL wird unterstützt

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Sendify

Sendify wurde 2015 von einem schwedischen Unternehmer gegründet. 2021 erhielt Sendify mehrere Millionen Euro Risikokapital von Investoren, um die Expansion nach Deutschland zu finanzieren. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen mehr als 10.000 Kunden, die ihren Versand über Sendify abwickeln.

Screenshot der Sendify-Website

sendify.de

  • Versand mit: DPD, UPS, DSV (Spedition)
  • Schnittstellen zu Shopify, Woocommerce und allgemeine API
  • Keine Grundgebühr und Mindestvertragslaufzeit
  • Versandte Pakete werden 1x wöchentlich in Rechnung gestellt
  • Bewertungen zu Sendify: trustpilot.com

Besonderheiten

  • Integrierte Sendungsverfolgung
  • Tool zur Erstellung einer Handelsrechnung oder Proforma-Rechnung

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