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Sinkende Briefmengen für Österreichische Post problematisch

Mitarbeiterin der Österreichischen Post Georg Pölzl ist Generaldirektor der Österreichischen Post AG und hat der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" ein Interview gegeben. Die interessantesten Aussagen fasst Paketda.de für Sie zusammen.

Pölzl sagt, dass er sich über ein Gesetz freuen würde, das die Zusendung digitaler Rechnungen in Österreich verbietet. Einerseits aus Gründen des "Konsumentenschutzes" und andererseits aus Eigeninteresse, weil die Österreichische Post jährlich 3 bis 5 Prozent weniger Briefe transportiert. Momentan liege die Quote eher bei 5 Prozent.

Die stark sinkenden Briefmengen seien "ein echtes Problem", weil die Österreichische Post fünfmal soviele Briefe transportiert wie Pakete. Ein Wachstum von 5 Prozent im Paketgeschäft kann ein Absinken von 5 Prozent im Briefgeschäft also nicht ausgleichen. Pölzl zeigt auch das schlimmste Szenario auf: "Wenn uns die Briefmenge einmal um zehn statt um fünf Prozent jährlich einbricht, schaffen wir es nicht mehr. Dann kommen wir mit dem Restrukturieren nicht mehr nach."

Der Generaldirektor wird auch auf die deutsche Konkurrenz angesprochen. DHL investiert stark in den Aufbau eines eigenen Paketnetzes in Österreich. "Wir spüren das schon beim Paketvolumen", meint Pölzl. Und weiter: "Wir wehren uns, vor allem durch Service. Die Deutschen haben die tieferen Taschen. Aber wir haben die kreativeren und schnelleren Leute."


Update vom Februar 2021: Die Österreichische Post hat es mittlerweile geschafft, den Rückgang der Briefmengen durch ein starkes Paketgeschäft zu kompensieren. Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnete die Post in der Division Brief, Werbepost & Filialen einen Umsatzrückgang von 0,8%. In der Division Paket & Logistik wurde hingegen ein Umsatzplus von 14,5 % erzielt.

Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet die Österreichische Post ebenfalls mit starken Zahlen. Einer Pressemitteilung zufolge sank das Briefvolumen um 7% und die Werbesendungen sogar um 12%. Der Umsatz in der Division Brief & Werbepost sank um 7,4%.

Coronabedingt gab es 2020 ein starkes Wachstum der Paketmengen. Innerhalb Österreichs wurden 30 % mehr Pakete befördert. Der Umsatz stieg um 44,4%. Rechnet man die im August 2020 erworbene Mehrheitsbeteiligung der Österreichischen Post an Aras Kargo heraus, bleibt ein Umsatzplus von 28,4%.


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