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Neue Hermes-Scanner sind fingergeeignet

Neue Hermes-Scanner
Hermes hat 18.000 neue Handscanner geordert, um damit alle Zusteller sowie alle Mitarbeiter in Logistikcentern und Zustellbasen auszustatten. Laut Hermes-Pressemitteilung handelt es sich um das Modell TC75x des Herstellers Zebra.

In den Angeboten bei Google Shopping kostet ein einzelner Scanner zwischen 1700 und 1900 Euro brutto. Ohne Umsatzsteuer entspricht das einem Stückpreis von 1400 bis 1600 Euro. Multipliziert mit 18.000 Geräten ergeben sich theoretische Anschaffungskosten von mehr als 25 Millionen Euro.

Unter der fiktiven Annahme, dass Hermes einen Rabatt von 50% auf den Kaufpreis erhält, beträgt das Investment in neue Scanner trotzdem weit mehr als 10 Millionen Euro. Das entspricht dem Gegenwert eines kleinen Paketzentrums (wie z.B. GLS in Kalsdorf für 9 Mio. Euro).

Alte Hermes-Handscanner von Motorola

Im Gegensatz zu den alten Handscannern von Motorola (siehe Foto oben) sind die neuen Handscanner wie ein Smartphone gestaltet und lassen sich auch so bedienen. Auf einem Android-Betriebssystem läuft eine von Hermes entwickelte Software. In Zukunft soll diese Software den Versand von Benachrichtigungskarten per E-Mail ermöglichen sowie eine Fußgängernavigation für Zusteller, um sich z.B. auf weitläufigen Firmengeländen zurechtzufinden.

Hermes Scanner von Zebra

Beim Erhalt von Paketen leisten Kunden mit einem Stift eine Unterschrift auf dem Display des Scanners. Notfalls kann auch mit dem Finger unterschrieben werden. Genau darüber hat sich kürzlich eine Kundin aus Leimen beschwert. Die komplette Geschichte ist in zwei Teilen bei der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) erschienen: Teil 1, Teil 2. Die Kundin war zunächst der Meinung, dass Sie vom Hermes-Boten aufgefordert wurde, die Paketzustellung mit ihrem Fingerabdruck auf dem Scanner zu quittieren.

Weil die Kundin ihren Fingerabdruck nicht preisgeben wollte, nahm der Zusteller das Paket wieder mit. Später stellte sich die Situation als Missverständnis heraus: Der Zusteller wollte die Empfängerin eigentlich darum bitten, mit dem Finger auf dem Display zu unterschreiben, weil kein Stift vorhanden war.

Zur RNZ sagte ein Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, dass "die Unterschrift per Finger ungefähr so aussehen muss wie die, die man mit Stift auf einem Papier leistet." Es sei fraglich, ob das bei einer Finger-Unterschrift auf einem Display gewährleistet ist. Ein Hermes-Pressesprecher tat diese Aussage gegenüber der Zeitung als Quatsch ab.

Hermes weise die Zusteller nicht dazu an, Kunden per Finger unterschreiben zu lassen. Einige Zusteller hätten jedoch nur die Scanner erhalten und bekämen die Stifte später geliefert. Deshalb komme es vorübergehend zur Situation, dass Kunden um eine Finger-Unterschrift gebeten werden.

Die Zebra-Scanner dienen übrigens nicht zur Routenplanung. Dafür nutzt Hermes eine separate Software, die auf Huawei-Tablets läuft (insgesamt 11.000 Stück, Quelle). Diebe haben die Tablets auch schon spitz bekommen und kürzlich ein Gerät in Heusweiler aus einem unverschlossenen Hermes-Wagen geklaut (Polizeimeldung).


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